27.05.2016

Captain America - Civil War

Der Hype in allen Medien war enorm - Marvel hat wirklich alles aufgeboten, um den Film schon Monate vorab ins Gespräch zu bringen. Instagram, Tumblr, Facebook, Twitter - überall gab es Werbebilder, Trailer, Teaser und was die Werbemaschinerie an Modewörtern noch alles aufbieten konnte. Als Merchandising-Artikel gab es jede Menge Tassen, T-Shirts und andere Andenken für Fans, um entweder zum "Team Cap" oder "Team Iron Man" zu gehören.
Unabhängig davon war natürlich klar, dass ich auf jeden Fall in den Film gehen muss. "Ant-Man" war der Schlusspunkt der sogenannten Phase 2, und mit Cap 3 beginnt die nächste Evolutionsstufe im Marvel Cinematic Universe, dem "Handlungsort" für die Kinofilme. Das MCU verwendet zwar die Figuren und Konzepte aus den Comics, aber erschafft eine eigenständige Handlung und eine ganz eigene Logik und vor allem auch Bildsprache. Die Handlung orientiert sich zwar grob an den schon veröffentlichten Comics, aber setzt sie nicht zwingend vollständig um. Das hat man nun auch bei Cap 3 gesehen. Die Comic-Vorlage ist sehr düster, und Steve Rogers stirbt dort. Im Kino hingegen stirbt niemand, da ja alle zu den "Guten" gehören und das Kinopublikum vermutlich auf tote Hauptpersonen anders reagieren würde als Comic-Leser. Die können sich demnächst darauf einstellen, dass es einen Sam Wilson (Falcon) als Cap geben wird, und auch Bucky Barnes hat ja in den Comics schon mal den Schild mit dem Stern getragen. Alles sehr verwirrend ;)
Zum Film selbst gibt es nicht viel zu sagen: entgegen den vorab bekannten Informationen war der Film über lange Strecken sehr ruhig, und die Charaktere konnten sich entwickeln. Das hat mir gut gefallen, der Film war kein bißchen langweilig, auch in den ruhigen Szenen. Die Action-Szenen hatten viel Bumms. Wir hatten uns für die 3D-Variante entschieden (Kind 2 und ich sind beides große Fans von Marvel- und DC-Comics), aber ehrlich gesagt lohnt es sich nicht, dafür mehr Geld auszugeben. Der Tiefeneindruck war vorhanden, aber es hat nichts zur "Experience" beigetragen. Ganz nett, aber mehr auch nicht.
Zur Handlung ganz kurz: die Ereignisse entwickeln sich absolut logisch. In Nigeria geschieht bei der Abwehr eines terroristischen Angriffs mit dem Ziel, eine Biowaffe zu stehlen, ein heftiger Kollateralschaden. Rumlo, der sich in Cap 2 als Bösewicht entpuppte, löst eine Bombe aus, die er versteckt am Körper trägt, um Rogers zu töten. Scarlett Witch kapselt die sich entwickelnde Explosion mit ihren Kräften ein und schleudert das flammende Inferno nach oben und seitlich weg - leider mitten hinein in ein Bürohochhaus. Das ist vermutlich der noch nicht perfekten Beherrschung ihrer Kräfte geschuldet - sie ist ja quasi erst ein "Avenger-Azubi", seit sie in "Age of Ultron" die Seiten gewechselt hat.
Sehr realistisch folgt dann ohne großartige Bewertung der Gesamtsituation eine politische Gegenreaktion, die sehr heftig ausfällt, wie wir das auch aus dem echten Leben(TM) gewöhnt sind: die "Öffentlichkeit" soll mit drastischen Maßnahmen davon überzeugt werden, dass die Politik alles im Griff hat - unterschwellig eine deutliche Kritik daran, dass die meisten Staaten mittlerweile die unbedingte Sicherheit vorziehen und keinerlei Abwägung mehr zwischen Sicherheit und Bürgerrechten vornehmen, oder überhaupt versuchen, die Situation zu untersuchen und zu bewerten.
Als Folge des Einsatzes in Nigeria soll das "Sokovia-Abkommen" in Wien bei der UN ratifiziert werden, das die Avengers unter UN-Kontrolle stellt und erreichen soll, dass die Avengers nur zum Einsatz kommen, wenn die UN es ausdrücklich befiehlt (bzw. nicht, wenn nicht). Während der König von Wakanda spricht, geschieht ein Anschlag, der König T'Chaka tötet. Sein Sohn T'Challa folgt ihm damit automatisch auf den Thron und schwört Rache. Bequemerweise gibt es Kameraaufnahmen, die nahelegen, dass Bucky Barnes den Anschlag verübt hat - man macht weltweit Jagd auf ihn. Relativ früh enttarnt sich der "Black Panther" als eben jener T'Challa, dessen Anzug aus Vibranium besteht, demselben Material wie Caps Schild.
Die Avengers entzweien sich immer mehr - überraschend stimmt Tony Stark für das Abkommen und versucht auch Rogers zu überzeugen. Cap ist allerdings nicht überzeugt und vermutet eine Intrige. Im Verlauf des Films bekommt er tatsächlich recht - es gibt ein Intrige mit dem Ziel, die Avengers aufeinander zu hetzen. Ausgelöst wird dies von einem der Hinterbliebenen, die durch die Aktionen von Ultron in Sokovia Angehörige verloren haben. Er täuscht vor, dass der "Winter Soldier" Bucky Barnes für alles verantwortlich ist, aber Cap bezweifelt dies und hilft Bucky bis zum bitteren Ende.
Abgesehen davon, dass dieser Plot gut in die Filmlogik passt, bleibt davon trotzdem unberührt, ob man wirklich eine Truppe von Superhelden mit fragwürdiger psychischer Stabilität unkontrolliert gewähren lassen sollte. Die Antwort auf diese Frage bleibt der Film schuldig, weil ja "der Rebell" Rogers irgendwie am Ende Recht behält, und trotz aller Schlüssigkeit der Handlung beim Zuschauer das Gefühl bleibt, dass beide Seiten irgendwie ein Argument haben. Vision stellt sogar die These auf, dass mit der Zunahme von "Begabten" auch die Anzahl der Angriffe steigt, weil die Existenz von besonders mächtigen Kämpfern den Anreiz zum "Kräftemessen" steigert, was in sich natürlich eine gewisse innere Logik birgt.
Die meisten Kollateralschäden entstehen übrigens beim Versuch, die "Rebellen" aufzuhalten, was in sich auch wieder eine gewisse Ironie birgt. Hätten die zwei Fraktionen der Avengers nicht so vehement gegeneinander gekämpft, wäre alles wesentlich entspannter geblieben. So wurden in Berlin und Leipzig jede Menge Straßen, Tunnels, Gebäude, Flughafenausstattung, Fahrzeuge und Flugzeuge beschädigt und zerstört - alles sehr bildgewaltig in Szene gesetzt. Trotzdem hätte man für die 3D-Variante mehr daraus machen können.
Insgesamt bleiben einige Plotelemente unbefriedigend offen: Zemo ist auf der Suche nach Beweismaterial für ein ominöses Datum "16. Dezember 1991". Nach und nach wird das Geheimnis gelüftet, aber nie wirklich erklärt, woher Zemo überhaupt wusste, wonach er zu suchen hat. Andererseits ist nun bekannt, warum es nie weitere Supersoldaten in den USA gegeben hat - das restliche Serum wurde vom Winter Soldier gestohlen und verbraucht
Auch die Logik der Einschränkung der Avengers-Einsätze ist nicht wirklich schlüssig. In Avengers 1 ist es eine außerirdische Bedrohung, hergerufen durch Loki; in Cap 2 tritt Hydra erneut ans Licht der Öffentlichkeit und will mit den neugebauten Heli-Carriern Systemfeinde eliminieren, in Thor 2 greifen die Dunkelelfen die Erde an und legen London in Schutt und Asche, nachdem Jane Foster (Natalie Portman) den "Aether" in sich aufgenommen hat, in den Iron Man-Filmen sind es Terroristen bzw. Bösewichte, im Hulk-Film sogar das Militär selbst, das nach Möglichkeiten für Supersoldaten sucht, und in "Age of Ultron" ist es ausgerechnet Tony Stark, unterstützt von Bruce Banner, der das künstliche Wesen Ultron erschafft. In dem Comics ist Ultron übrigens ein Geschöpf von Starks Konkurrent Hank Pym, dem ersten Ant-Man.
Der einzige Anlass, die Avengers zu kontrollieren, ist in "Age of Ultron", als Tony Stark selbst den Gegner in die Welt setzt. Alles andere sind unkontrollierbare Einflüsse von außen, und die Schäden bei deren Abwehr kann man nicht den Avengers anlasten.
In der Berliner Handlung taucht Martin Freeman als "Everett Ross" auf, allerdings hat er nur ein paar wenige Sätze und hofft am Ende im Gespräch mit dem inhaftierten Zemo, dass er sich tatsächlich "daneben benehmen" würde, um Gelegenheit zur Bestrafung zu bekommen. Diesen Charakterzug finde ich sehr daneben. Ob eine Verwandschaft zum Außenminister Ross (ehemals General Ross aus dem Hulk-Film) besteht, wird nicht erwähnt. Schön allerdings, dass Sherlock und Watson jetzt beide bei Marvel-Filmen mitspielen ;)
Generell in den Szenen in Deutschland gibt es Seitenhiebe auf die Bürokratie, von der ja alle Welt denkt, dass sie in Deutschland erfunden wurde: nach der Verhaftung von Rogers und Falcon werden ihre Ausrüstungsgegenstände, d.h. der Schild und das "Vogel-Kostüm" beschlagnahmt und den Verhafteten werden dafür "selbstverständlich" Quittungen ausgestellt.
Leider ist die Ausstrahlung der zeitlich parallel ablaufenden TV-Serien nur in USA wirklich synchron zur Veröffentlichung der Kinofilme. Im deutschen TV wird gerade erst die 2. Staffel von "Agents of S.H.I.E.L.D." ausgestrahlt, die ja bekanntlich in der Handlung von "Age of Ultron" kulminiert (in der Folge von gestern wird zum ersten Mal Strucker erwähnt, der in "Age of Ultron" mit Lokis Szepter und dem Gedankenstein darin experimentiert). In der 2. Staffel wird die detektivische Arbeit geleistet, durch die die Avengers erst von Struckers Aufenthaltsort erfahren und dann die Burg angreifen, was die Eingangsszene von "Age of Ultron" darstellt. In den USA läuft derzeit schon das Finale der 3. Staffel dieser Serie.
Eine weitere Remineszenz an das weit gefächerte MCU ist die Erwähnung von Peggy Carter, der Gründerin von S.H.I.E.L.D., die im zarten Alter von 95 Jahren verstirbt und von Rogers zu Grabe getragen wird. Agent 13, die in Cap 2 als "Nachbarin" auftrat, hält eine Abschiedsrede und gibt sich erst jetzt als ihre Nichte Sharon Carter (Emily Van Camp) zu erkennen. Sie hilft Rogers und Wilson, ihre Ausstattung zurückzubekommen und aus der Haft zu fliehen, um Barnes aufzuspüren. Peggy Carter (Hayley Atwell) hat mehrere Gastauftritte in der 2. Staffel von "Agents of S.H.I.E.L.D.", was damals natürlich eine Vorbereitung für ihre eigene TV-Serie "Agent Carter" war, die nun leider nach 2 Staffeln nicht weiter verlängert wird. Die "Agents of S.H.I.E.L.D." werden möglicherweise in einen weiteren Kinofilm über die "Inhumans" münden, d.h. die Wesen, deren Kräfte durch den Obelisken geweckt werden. Außerdem gibt es bei Netflix die Serien "Jessica Jones" und "Daredevil", die dann zusammen mit Luke Cage und Iron Fist die "Defenders" bilden (... werden, nehme ich an).
Das Auftauchen von Spiderman war für mich eher gekünstelt in Szene gesetzt. Wirklich geholfen hat er nicht. Der Kampf am Flughafen hat dadurch ein paar nette Szenen gewonnen, aber entscheidend war es nicht, ob er da war oder nicht. Die Szenen mit dem fliegenden Falcon und dem schwingenden Teenie Peter Parker waren sehr schön anzusehen, und auch der Humor war ok. In diesem Film-Universum hat Peter Parker seine Kräfte seit ca. 6 Monaten und Tante May ist eine erstaunlich junge, gut aussehende Frau (Marisa Tomei), die natürlich von nichts weiß. Tony Stark bringt ihm zu den Avengers und stattet ihn mit leicht verbesserter Superheldenkleidung aus. Die Spinnfäden hat Parker selbst entwickelt und Stark zollt ihm dafür viel Respekt. Die Entstehungsgeschichte von Spiderman wird vermutlich der Film "Homecoming" schildern, den wir für nächstes Jahr Juli erwarten.
Es gab nicht ganz so viele lockere Sprüche wie in den früheren Filmen. Hier ist mir im Wesentlichen ein kurzer Dialog zwischen Hawkeye und Black Widow im Gedächtnis geblieben: "Sind wir noch Freunde?" - "Kommt drauf an, wie fest Du zuschlägst.". Unerreicht bleibt immer noch der Running Gag mit "Watch your language" in "Age of Ultron", das immer wieder verwendet wird, um Cap damit aufzuziehen.
Natürlich hatte der Film als Auftakt für die Phase 3 nicht nur das Ziel, die Zuschauer zu unterhalten, sondern auch das Fundament zu legen für die weitere Handlung bis zum finalen zweiteiligen Knaller mit dem "Infinity War" gegen Thanos und seinen "Gauntlet" (Handschuh) mit den 6 Infinity-Steinen. Bis dahin werden wir uns an weiteren Filmen wie "Dr. Strange" mit Benedict Cumberbatch erfreuen, außerdem "Thor 3" mit Thor und Hulk, "Ant-Man 2" mit Ant-Man und Wasp, "Black Panther", "Guardians of the Galaxy 2" mit Kurt Russell als Quills Vater, sowie "Captain Marvel" mit einer weiteren weiblichen Superheldin, und ich hoffe auch weiterhin, dass es tatsächlich einen Solo-Film mit Black Widow geben wird und der Inhumans-Film realisiert wird, vielleicht sogar mit Sky (Daisy Johnson, "Quake").
Warum nun ein Film, der nach wenigen Wochen schon auf einen Milliarden-Umsatz hinsteuert, vom deutschen Steuerzahler noch siebenstellig bezuschusst wird (gemäß Wikipedia), kann ich nicht verstehen. "Der FilmFernsehFonds Bayern förderte den Film für digitale Effekte mit 450.000 Euro. Die Produktion erhielt von der Mitteldeutschen Medienförderung 350.000 Euro. Von der MFG Filmförderung Baden-Württemberg wurden nochmals 350.000 Euro bezuschusst."

17.05.2016

[en] Good Omens - Die Dramateure - Theatre play by Sir Terry Pratchett

[Article in German here]

Die Dramateure have done it again - performing a book by Sir Terry Pratchett on stage!

This year they didn't choose a book from the Discworld. This year the action takes place on Roundworld - that's how our world would be called on the Discworld.

There are even more distinctions: this book is co-written by Neil Gaiman who I don't appreciate that much when on his own (I've read "Underworld" and currently am stuck in the middle of "Anansi Boys") but the cooperation with STP bore something really good. The book in question is "Ein Gutes Omen" ("Good Omens") and it still is one of my favourites. I've read it 3 or 4 times and still like it very much. Others have a fond memory but on re-reading it the shine had worn off.

STP wrote quite a number of books which do not take place on Discworld, e.g. the "Bromeliad" trilogy, the "Johnny" trilogy, or books like "Dodger", "Nation", "Strata". With "Good Omens" there's still some notable cross-over from DW - it has a DEATH character with remarkable similarity and SPEECH. In this book his companion are the other apocalyptic horseman instead of the death of rats, but nonetheless there is some SIMILARITY ;-)

Like it was in the previous years, "Die Dramateure" intentionally have a very minimalistic stage scenario which can be moved around quickly. The scenery that really is there is used quite effectively to pull us into the story.

Let me jump to the conclusion right now: I liked the play very much and enjoyed myself as good as the previous years. I wasn't sure beforehand what to expect from a play with angels and demons and the 4 bikers of the apocalypse, a hospital, a quarry and a military base but they managed to transfer the plot and tempo to stage very well.


Of course you know the story: Armageddon is about to happen and the anti-christ shall grow up between men to get prepared for his role. Aziraphale and Crowley got used to the easy life on earth and each one tries on his own to put off the final battle or even to prevent it. The final battle happens but it's different from the one that the angels and demons were expecting. It takes place on a military base where a computer virus is planned to launch nuclear missiles for world war 3.

The play starts in paradise where Crawley tempts Eva and the humans are expelled. Then we have a huge time jump of about 6000 years and watch as the anti-christ is delivered (pun intended) to a hospital driven by satanic nuns, and the multiple exchanges of babies between mothers, followed by a small time jump of about 11 years, to watch a typical, carefree children's play scene in a quarry near Lower Tadfield in a long hot summer during school holidays. We encounter the witchfinder Army, consisting of two members, one of which was just recruited, the 4 apocalyptic horsemen, Agnes Nutter, who predicted everything, her grand-(etc.)-child Anathema Device, and the final scene is at the military base where world war 3 does not start.

I especially enjoyed the identical posing during the scenes where all parties are on their way to the military base. All of them use different vehicles, cars, bikes, and a scooter, and they all act identically, mimicking the posture of driver or co-driver. Hilarious! Of course there is no real vehicle involved anywhere but it looks sooo real!

The book tells a story with multiple human and super-human protagonists, where some of the humans are approximately 11 years old. If you've read the book you have certain imaginations and it's hard to watch the play where the children of 11 are played by young adults of more or less double that age. Astonishingly it works - if you can ignore the height they play their roles pretty well and some minutes into the play they are the pack called "Them" fighting against the "Johnsonites" (which are only mentioned but do not appear).

All of the actors were very relaxed. I liked the postman very much who was a minor role performed by director Jonas Milke. His appearances are short but important nonetheless: he posts the weapons and tools to the apocalyptic horsemen.

Of course the play is abridged when compared to the book, but the spirit of the story is fully there: to stay true to one's self and do the right thing even if someone is demanding something else that you don't want to do.

I missed "Dog", Adam's hell hound, but only a bit. He was mentioned by the actors but never appeared. In earlier plays there really was a puppet for the animal role (e.g. Igor had a stitched-up dog "Thcrapth" in "Carpe Jugulum"). Since the dog doesn't have a major role in the book it's not a big loss.

There was another detail which had to be updated: the book talks about cassettes which automagically turn into "Best of Queen". In the play they changed that to CDs insteads of cassettes. I think this makes sense - lots of younger people wouldn't recognize an MC or know how to use it.

Here are some photos from the play:
(shot and published with permission by Jonas Milke)


The paradise, Crawley (later Crowley) tempts Eva. Aziraphale has to expel the humans but lends them his flaming sword because "it's so cold outside and she's expecting, you know".

Crowley receives the baby that's expected to start Armageddon. You really notice that he got used to life on earth and is annoyed that the other demons do not understand "thinking big" to make thousands swear when the mobile phone network fails or there's a traffic jam. Of course there's Queen background music when he arrives ;)


In the hospital driven by satanic nuns the baby should be exchanged to the american ambassadorial family to make sure the anti-christ grows in a family with influence and power. The nuns are quite dumb and exchange the baby multiple times. This results in the baby growing up in an extremely average english family.

Aziraphale and Crowley notice they both don' want Armageddon to come.
Crowley still plays Queen in his car ;-)

Adam Young and his pack, Brian, Pepper and Wensleydale, enjoy their school holidays and speculate in the wild about aliens, robots and tibetan monks who can travel everywhere on earth by subterranean tunnels to listen to every conversation everywhere.
Adam doesn't know right now that he's got the power to make his wishes come true.

Anathema Device tries to verify another one of Agnes Nutter's premonitions who predicted "carriages without horses" hundreds of years ago.










During the break robots and tibetan monks distributed warnings to end pollution.

This follows the Dramateure's tradition of giving a hand-out to their guests - in the past years these were issues of the "Ankh-Morpork Times", this year a flyer to be more careful to Mother Earth.




Witchfinder private Newt and professional ancestor Anathema read more predictions and notice that  Agnes even predicted sex between them - but only once because time runs out and they have to leave for the military base.

The 4 horsemen of the apocalypse (pollution, death, war and famine) and the self-nominated 5th (in the book another pack of 4) horseman for "non-alcoholic beer" are on their way to the same location. The 5th horseman receives a Darwin Award by dying in a very dumb way.

Crowley is heading there, too, in his Bentley.

... and Witch finder Seargant Shadwell with Madame Tracy on her scooter.

Anathema and Newt got the interpretation right on Agnes's predictions and head to the mililtary base, too.

As do Adam and the "Them" on their bikes. Adam has realized that he doesn't want to be a tool to mass destruction and genocide, especially not if his own little home town is affected by this, too.

Adam and the "Them" fight against the 4 horsemen with sword, scales and crown. Obviously you can't win against death, but that was to be expected. Death does not fight at all, he simply retreats.

Adam talks about destination and personal strife for luck.









 



Applause was again long and well-earned. Kudos from me too for this year's play.











I'm absolutely looking forward to the choice of STP's book for next year's stage appearance.

02.05.2016

TTIP mal wieder - Leserbrief

Und wieder hat einer der Hardliner aus der WZ-Redaktion zugeschlagen. Jeder, der nicht für TTIP ist, hat pauschal eine "anti-amerikanische" Grundhaltung und ist politikverdrossen.
Ganz großes Kino, wenn man vermeintlichen Gegnern nicht mit sachlichen Argumenten begegnen kann, sondern sie ad hominem angreift und schlechtmacht. Kann ich richtig gut leiden.
Mal schauen, was in den von Greenpeace geleakten Dokumenten zu finden ist.

Hier ist mein Leserbrief, erwähnt habe ich am Rande noch das Treffen in Barcelona, auf das ich durch einen Telepolis-Artikel gestoßen bin.

(Die WZ fühlte sich bemüßigt, darauf hinzuweisen, dass Hr. Gillies einen "Kommentar" verfasst habe und ich seinen Beitrag eine "Glosse" nannte.)

Hr. Gillies fährt in seiner Glosse über TTIP vom 25.04.16 wieder mal schweres Geschütz auf und fabuliert über "Anti-Amerikanismus" und "Politikverdrossenheit".
Leider wiederholt er damit seine einseitigen Behauptungen vom Februar, ohne neue Argumente zu bringen.
Auch in der letzten Glosse zum Thema konnte er keine Argumente nennen, einfach deswegen, weil das TTIP-Abkommen unter größter Geheimhaltung verhandelt wird und so gut wie niemand, insbesondere nicht die politischen Gremien wie Bundestag oder EU-Parlament, den vollen Vertragstext sehen darf.

Er sagt zwar, dass die TTIP-Gegner nur Behauptungen aufstellen, gleichzeitig muss er aber zugeben, dass die TTIP-Befürworter eben auch nur "optimistische Prognosen" liefern - klar bei dieser Ausgangslage und Geheimhaltung. Ich würde auch gerade nicht von "Politikverdrossenheit" sprechen, wenn jemand sich aktiv gegen TTIP engagiert und z.B. Leserbriefe schreibt ;)

Wer würde denn nicht mißtrauisch werden, wenn ein Lesesaal eingerichtet wird, in den nur die Bundestagsabgeordneten ohne Begleitung eintreten dürfen, ohne Handy, ohne Laptop, und dann 2 Stunden pro Woche ausgewählte Ausschnitte aus dem Vertrag lesen dürfen? Einen Vertragstext, der von juristischen Fachbegriffen wimmelt und mit Absicht so geschrieben wurde, dass die maximale Menge an Hintertürchen enthalten ist? Die wenigsten Abgeordneten sind Juristen und können den Vertrag in all seinen Auswirkungen verstehen. Dazu bräuchte man fachlich versierte Mitarbeiter, aber mit denen darf der Abgeordnete natürlich auch hinterher nicht sprechen - ist ja alles geheim.

Der Bundestag und das EU-Parlament sollen am Ende über einen internationalen Vertrag ohne Kündigungsmöglichkeit abstimmen, ohne ihn zu kennen und zu verstehen? Einen Vertrag, der die eigene Gerichtsbarkeit aushebelt und ein einseitiges Klagerecht von Konzernen gegen Staaten etabliert, gegen das es keine Widerspruchs- und Berufungsmöglichkeit gibt? Na vielen Dank, ihr Lobby-Organisationen.

In Deutschland sprechen sich nicht nur "amerikafeindliche" Menschen, wie Hr. Gillies sie polemisch tituliert, gegen dieses Abkommen aus! U.a. haben sich Gewerkschaften, NGOs und Umweltschutzorganisationen wie ver.di, ATTAC, BUND, DNR uvm. dagegen positioniert. ver.di bezeichnet TTIP als "Angriff auf Löhne, Soziales und Umwelt". Die wirtschaftsfreundliche Bertelsmann-Stiftung, die an diesem Abkommen mitschreiben darf, schreckt nicht vor methodisch unsauberen Studien zurück, die schon widerlegt wurden (http://goo.gl/zSfU1R).

Ein weiterer Verhandlungsgegenstand von TTIP ist z.B. die Rücknahme von Kontrollen und Regeln für den Finanzsektor. Dieselben Banken, die Zinssätze und Märkte manipulieren und deren Zusammenbruch den Steuerzahler für die Bankenrettung Hunderte von Milliarden Euro gekostet hat, sollen noch weiter dereguliert werden?

Und es ist auch nicht so, dass "andere Länder" erstaunt auf Deutschland blicken und verblüfft sind ob der Ablehnung. Auch in anderen Ländern regt sich Widerstand. Gerade hat in Barcelona eine europaweite Versammlung von Kommunalpolitikern (Bürgermeistern und Stadträten) getagt, die schlimme Befürchtungen haben und ein Netzwerk gegen die umstrittenen Abkommen TTIP, CETA und TiSA gegründet haben, darunter Vertreter aus Barcelona, Wien, Sevilla, Köln, Birmingham, Madrid, Grenoble, Gorna Malina, Brüssel, Korfu und aus insgesamt 40 europäischen Städten und neun Ländern.

Ich würde gern von Hr. Gillies hören, welche "anderen Länder" aus welchen Gründen erstaunt auf Deutschland blicken. Behauptungen ohne Belege aufstellen ist nicht die feine englische Art. Eine Glosse darf zwar polemisch und unobjektiv sein, aber es ist schäbig, rhetorische Tricks zu verwenden und dadurch zu offenbaren, dass man keine echten Argumente hat. Ich bin enttäuscht von dieser billigen Meinungsmache.