09.12.2015

Flash-Update auf Version 20

Mir fehlen langsam die Worte, wie die Versionsnummern inflationär in Höhen klettern. Google hat es mit Chrome vorgemacht, aus irgendwelchen Gründen macht es Mozilla mit Firefox und Thunderbird nach, und jetzt beschleunigt Adobe die Nummerierung des Flashplayers genauso.

Und weil mir die neuen Worte fehlen, nehme ich immer den alten Blogartikel, nur die Versionsnummern und die Links ändern sich ;)

Einen Hinweis muss ich aber nun doch noch einbauen: ab Ende Januar 2016 wird es keine freien Downloads der Installationsdateien mehr geben. Genaue Modalitäten sind noch nicht bekannt, Adobe hat nur bekannt gegeben, dass die Downloadlinks über die "distribution3.html"-Seite nicht mehr zur Verfügung stehen werden und man eine Adobe-ID und eine Business-Lizenz benötige.

Grade erst Version 16 (siehe meinen älteren Blogartikel von November 2015) und 17 (hier) und 18 (hier im Blog) und 19 (hier im Blog), jetzt schon 20 (mittlerweile zählt wohl auch ein Major release nicht mehr zu den besonders erwähnenswerten Ereignissen bei Adobe?). Wer sich selbst auf dem Laufenden halten will, kann das Blog des Security-Teams bei Adobe lesen oder als RSS abonnieren.

Wie üblich in ihrem freundlichen Service-Blog die passende Automation zum Herunterladen und Installieren. Falls ein Proxy verwendet wird, das "rem" bzw. "#" entfernen.

Das Tool wget wird bei Windows noch benötigt wie hier beschrieben. Bei Linux sollte es schon vorhanden sein, da es von vielen anderen Programmen intern verwendet wird.

Für Windows wie üblich beide Varianten, ActiveX und Netscape Plugin (Achtung übrigens, Firefox wird demnächst das NPAPI komplett abschaffen - mal sehen, was Adobe und Flash dann machen).
@echo off

rem set http_proxy=http://192.168.100.100:3128/
set VNP=
20.0.0.306
set VAX=20.0.0.306
set V=20
set H=fpdownload.macromedia.com
set P=/get/flashplayer/current/licensing/win
set AX=install_flash_player_%V%_active_x.exe
set NP=install_flash_player_%V%_plugin.exe

wget http://%H%%P%/%AX% -O flash-%VAX%_ax.exe
.\flash-%VAX%_ax -install
wget http://%H%%P%/%NP% -O flash-%VNP%_np.exe
.\flash-%VNP%_np -install

Für Linux 64 bit rpm (als root ausführen oder "sudo rpm" schreiben) gibt es nach wie vor "nur" Version 11, aber zur Abwechslung haben sich der Downloadlink und der Dateiname für .rpm geändert. Für .tar.gz-Format ist immer noch der erste Downloadlink gültig, deshalb belasse ich beide im Skript.
#!/bin/sh

# http_proxy=http://192.168.100.100:3128/

VL=11.2.202.569
H=fpdownload.macromedia.com

PL1=/get/flashplayer/current/licensing/linux
PL2=/get/flashplayer/pdc/${VL}


DL() { wget -N "$1/$2"; mv "$2" "$3"; }

echo Linux 64 bit rpm ...
DL http://${H}${PL2} \
   flash-plugin-${VL}-release.x86_64.rpm \
  
flash-${VL}.x86_64.rpm
rpm -F --force
flash-${VL}.x86_64.rpm

[Update 20151209: Bulletin von Adobe]
[Update 20151230: Bulletin von Adobe
[Update 20160210: Bulletin von Adobe]

02.12.2015

[de] Mort - Terry Pratchett - Theater in Friedberg

Es ist schon ein paar Tage her, aber ab und zu soll es doch mal vorkommen, dass ich an die frische Luft komme und nicht nur vor dem Computer hocke ;)

Aber es muss natürlich schon ein besonderer Anlass sein, wenn ich mich dem Risiko aussetze, vor die Tür zu gehen - und das war es tatsächlich!

In letzter Zeit kann ich ja kaum glauben, dass ich wirklich in einer so vorteilhaften Gegend von Deutschland wohne (mal abgesehen vom fehlenden Glasfaseranschluss, aber das ist ein ganz anderes Thema ...). Gleich zwei Theatergruppen sind in bequemer Reichweise, die Stücke von Sir Terry Pratchett spielen!

Da sind zum einen die Dramateure, die in und um Hanau spielen und mich seit mehreren Jahren einmal jährlich ganz wunderbar unterhalten, und seit diesem Jahr gibt es eine weitere Möglichkeit, und das sogar noch näher, nämlich in Friedberg. Hier ist es die Gruppe Heldentheater um Andreas Arnold, der auch mit anderen Projekten wie dem "Poetry Slam" unterwegs ist (am 12.12.15 übrigens in Wölfersheim zu Gast!).

Ich bin ja sehr leicht zu überraschen und zu begeistern, aber einen Artikel über ein Theaterstück von Sir Terry in der regionalen Wetterauer Zeitung war dann durchaus beides - überraschend und begeisternd! Im Handumdrehen hatte ich online eine Karte reserviert und konnte es dann kaum abwarten.

Die Aufführung sollte im katholischen Gemeindehaus in Friedberg stattfinden, benannt nach Albert Stohr, einem ganz bemerkenswerten Mainzer Bischof während des 2. Weltkriegs und bis 1961 (unbedingt in Wikipedia nachlesen!).

Das aufgeführte Stück ist allen Pratchett-Fans bestens bekannt. Mort(imer) ist ein eher erfolgloser junger Mann, der schon mehrfach bei der jährlichen Gewerbeschau keine Lehrlingsstelle gefunden hat. Dieses Jahr wird alles anders: der TOD selbst, eine anthropomorphische Personifizierung, erwählt ihn als Lehrling, allerdings hat er ganz eigene Gründe dafür ...

Entgegen der landläufigen Vorstellung ist der TOD "nur" für die Überbringung der guten (oder schlechten) Nachricht zuständig und nicht für das eigentliche Sterben. Er begrüßt die Seelen im Jenseits und führt sie zu dem, was sie für sich selbst erwarten. Aber das muss ich ja keinem mehr erzählen ;)

Die Schauspieler des Heldentheaters haben ein wunderbares Stück abgeliefert, und sie haben das Buch sehr schön umgesetzt. Etwas gekürzt, ja, aber immer noch in sich geschlossen und verständlich. Mit einer kurzen Pause hat es etwas mehr als zwei Stunden gebraucht, bis Mort den Mord an der Prinzessin verhindert, an der Unsichtbaren Universität in Ankh-Morpork Rincewind und die anderen Zauberer den Ritus von Ashk'Ente durchführen und daraufhin der TOD mit einer Schürze von Hargas Rippchen auftaucht, der Zauberer Schneidgut zum "königlichen Wiedererkenner" ernannt und dann die Prinzessin zur Königin gekrönt werden konnte, der Anstifter zum Mord an ihrem Vater seine Strafe erhalten hatte, Mort mit dem TOD bis auf den Tod kämpft, der TOD seine Sanduhr umdreht und Mort seine Ysabell in die Arme schließen konnte.

Dazwischen hatten die Theaterhelden das übliche Problem von Pratchett-Büchern zu meistern: es wimmelt von Fußnoten mit Erklärungen, die zwar nicht notwendig zum Verständnis sind, aber einen beträchtlichen Teil des Spaßes ausmachen. Bei den Dramateuren gibt es dann ein Schild mit einem Fußnoten-Sternchen (*) und ein Sprecher erklärt etwas, und ganz ähnlich haben es die Theaterhelden auch gemacht: ein Sprecher taucht auf und danach geht es dann erst mit der Handlung weiter.

Im Gegensatz zu den Dramateuren spielen die Theaterhelden ihr Stück deutlich häufiger, es gibt also noch genug Chancen, sie sich anzusehen, und ich empfehle das ganz ausdrücklich. Es macht einen Riesenspaß, und die Zeit und das Geld für den Eintritt sind gut investiert. Termine kann man auf ihrer Webseite nachlesen.

Die Kostüme sind sehr schön gewählt: der König sieht sehr königlich aus, die Prinzessin hat den größten Kostümfundus, bis sie schlußendlich gekrönt wird, und alles andere ist ziemlich genauso, wie man sich Handwerker, Kneipenwirte, Töchter und TODe vorstellt ;)


Nach dem Schlussapplaus gab es noch einige Erklärungen des Regisseurs (der den Zauberer spielte), der u.a. wie oben erwähnt auf das Problem mit den Fußnoten einging und die Kürzungen gegenüber dem Buch etwas detaillierter erklärte, auf 11 Monate Probenzeit hinwies, und noch ein bißchen auf die unglaubliche Sprachgewalt von Sir Terry einging, dessen Wortwitz und Wortspiele kaum zu übersetzen sind. Er fragte, wer denn alle 41 Scheibenwelt-Bücher gelesen habe, und wenn ich mich nicht irre, war ich der einzige, der sich gemeldet hat ;)

Andreas Brandhorst, der langjährige deutsche Übersetzer, hat leider nur den klamaukartigen Teil ins Deutsche gebracht und den philosophisch-humanistischen Teil größtenteils geopfert. Seit ich Anfang der 90er "Pyramids" in einem Geschäft auf Malta kaufen konnte, lese ich deshalb die Bücher nur im englischen Original. Das ist am Anfang etwas holprig, aber wenn man nicht den Fehler macht, jedes einzelne unbekannte Worte nachzuschlagen, kommt man trotzdem ziemlich schnell in ein flüssiges, genussvolles Lesen.

Ein eher schlichtes Beispiel, das Arnold anführte, stammt aus dem gespielten Stück "Mort", als TOD sagt "es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur mich". Im Original spricht er "there's no justice, there's just me". Hier spielt Sir Terry mit der Doppelbedeutung von "just" - eben entweder "gerecht" oder "nur". Der Übersetzer muss sich für eins von beiden entscheiden, um nach Möglichkeit den Sinn zu transportieren, und dabei bleibt das andere auf der Strecke.

[en] Mort - Terry Pratchett - theatre play in Friedberg

It's been a while since I attended the play but finally I found some minutes of spare time to write about it.

In the last weeks I've come to think about my fortunate situation: there are not one, not three, but two theatre groups playing Sir Terry Pratchett's works in my immediate vicinity where I can attend their plays within 30 minutes of driving. Isn't this incredibly lucky? Some time ago I complained that there are lots of opportunities to watch a play in UK, Ireland, Fourecks and other foreign places, but not in Germany.

Number one: I love to visit the Dramateure in Hanau once a year who do a wonderful job of entertaining me and my hunger for STP's wit and humour.

Number two: new on stage (this is a pune, or play on words) are the actors from the Heldentheater with director Andreas Arnold (who also does projects like "Poetry Slam", e.g. on 12.12.15 in Wölfersheim!). They started playing STP only this year, but having experience with other authors and plays in the past (visit their website).

I am able to be surprised and excited quite easily, but getting to read an article about a forthcoming STP play in my local newspaper one morning was exceptionally surprising and exciting (given the fact that I tend to criticize that newspaper quite often and write readers' letters frequently). 5 minutes later I had my ticket - easily reserved and ordered online.

The play would take place in a catholic community hall in Friedberg/Hessen, named after Albert Stohr, a most remarkable bishop in Mainz during WWII and until his death 1961 (be sure to read about him in Wikipedia. Sadly the english text doesn't really honour his achievements and braveness against Nazis in Germany's darkest period).

Of course all of you Pratchett-Fans know the story of "Mort". Mort(imer) is quite some luckless young man seeking and not getting any apprenticeship during the yearly county fairs until DEATH comes along and employs him.

Against all usual assumptions DEATH does not kill the people whose lifetimer has expired but he only greets them to afterlife and introduces whatever they expect for themselves. But I don't need to tell you that ;)

The actors deliver a fine piece of artwork bringing the book to life. It is abridged but you hardly notice because it still contains all of the core elements. There was a short pause, and the whole play entertained me for a bit more than 2 hours. In this time Mort prevented murder to Princess Keli, the wizard Cutwell (with one "z") became appointed "royal recognizer", Rincewind and the other wizards from Unseen University in Ankh-Morpork performed the rite of Ashk'Ente to summon DEATH who appears with an apron from Harga's ribs, Keli was crowned, the instigator of the king's murderer received his punishment, Mort fought DEATH to the death, got awarded a flip of his lifetimer and finally could embrace Ysabell.

Inbetween the actors had to deal with the usual footnote problem: STP loves to sprinkle his books with lots of them, mostly for entertainment only, but sometimes required to fully comprehend that part of the book. The "Dramateure" bring the footnote asterisk to stage quite literally: they have a speaker with a huge footnote "*" sign, the play freezes and the footnote gets told. The "Heldentheater" do it quite similarly but without the footnote sign.

This Friedberg theatre group will go regional with their play and at least until June you will have ample opportunities to watch it. You won't regret it! Read their website for schedule and locations.

The costumes are quite nice: the king looks very royal, the princess has a lot of costumes for every situation, and all of the other actors, e.g. craftsmen, innkeepers, wizards, daughters, DEATHs, look exactly as you will expect them to look.


After all of the applause and kudos (and well-earned they were!) the director - who also happened to play the wizard Cutwell - came to front and had some final words about the play and the author. He explained the difficulties between book and stage, telling a story on the back of 41 DW books, studying the english theatre version, leaving out some things, adding things back, rehearsing for 11 months, and so on. He asked the audience if anyone had read all of the DW books, and if I was not mistaken I was the only one to show up ;(. Then he continued and gave some examples of what gets lost in translation, although the german translator really tries hard, but you simply can't get every nuance in translation.

One prominent example of sacrifice in translation is DEATHs famous "there's no justice, there's just me". Of course the pun is "just" which means both of "only" and "fair". There's only one possible grammatically correct translation to german which transports the meaning of "only" but then the "fair" meaning is lost forever and the pun has gone AWOL. This is the reason I read the originals since I bought the english version of "Pyramids" in a maltese book shop during a vacation back in the 90s.

30.11.2015

Galaxy S2 mit Cyanogenmod 12.1 installieren und Partitionen ändern

Heute war so ein Tag, an dem ich etwas in Schwitzen gekommen bin, weil ich etwas Neues ausprobieren wollte und mir nicht ganz sicher war, ob es funktionieren würde. Dummerweise wusste ich erst mittendrin während des Updates, dass ich etwas Gefährliches tun muss, damit das Update richtig funktioniert ...

Gute Nachricht vorneweg: alles hat gut funktioniert, ich konnte mir den Angstschweiß abwischen ;). Hier ist ein Beweisfoto:

Aber mal von vorn: da ich noch einige Galaxy S2 zum Testen und Ausprobieren daheim herumliegen habe, und auch noch genug Ersatzteile wie Mainboards und Kleinteile, wollte ich eins davon mit Android 5.1.1 installieren und das aktuellste Cyanogenmod 12.1 drauf werfen.

Also gesagt, getan: erst mal ein halbwegs aktuelles CM 12.1 für i9100 heruntergeladen und ein bißchen Informationen gesammelt, was noch zu tun ist. Dabei habe ich gelernt, dass es empfehlenswert ist, einen für Lollipop angepassten Kernel mitsamt aktuellem Recovery zu flashen. Bei Samsung wird das Custom Recovery zusammen mit einem Kernel geflasht, hier gibt es von verschiedenen XDA-Entwicklern fertige Pakete aus Linux-Kernel und Lollipop-geeignetem Recovery.

Wenn dieser Schritt getan ist (mit Odin als "PDA" flashen), kann man mit dem Samsung-üblichen Dreifingergriff das S2 in den Recoverymodus versetzen und die Zipdatei mit CM 12.1 installieren, und danach wie üblich ein Paket Google-Apps.

Hier hat sich viel für die Bequemlichkeit getan, seit ich das letzte Mal Google Apps herunterladen musste: es gibt ein cooles Projekt bei GitHub, das verschiedene Pakete anbietet, vom Minimalpaket mit gerade mal der Play Store-App ("pico"), über ein Mikro-Paket, das dann schon GMail, GKalender und einige Kleinigkeiten mehr enthält, bis hin zum "Super"-Paket, das wirklich alles enthält, was jemals bei Google aus dem Compiler geworfen wurde.

Das Flashen von CM 12.1 lief wie erwartet glatt, aber dann bekam ich einen kräftigen Schreck beim Flashen der Google-Apps: eine Fehlermeldung "#70" mit eher beunruhigenden Meldungen. Beim Nachschauen in der FAQ des OpenGApps-Projekts stellte ich dann fest, dass die Partition des Speichers im S2, das die System-Apps enthält, nur knapp 600 MB groß ist, und dies nicht ausreicht, um die Google Apps zu installieren. Bislang hat es immer funktioniert, aber Lollipop scheint etwas sehr stark gewachsen zu sein, und nun passten die Google Apps nicht mehr dazu. Das Booten lief trotz des Fehlers beim Flashen einwandfrei, es war also nichts lebenswichtiges zerstört oder unvollständig. Puh!


Mit ein wenig Forschen fand ich heraus, dass es leicht möglich ist, die Partitionsaufteilung des S2 zu verändern, damit die Systempartition mehr Speicherplatz erhält - natürlich zu Lasten des restlichen Telefonspeichers. Bei einem Bastelgerät mit 16 GB Ausstattung ist das natürlich kein allzu großes Problem, und selbst wenn man so ein Gerät dann als Alltagswerkzeug verwenden will, bleibt immer noch die Möglichkeit, eine 32 GB-Speicherkarte zusätzlich einzubauen.

Die Neupartitionierung kann man entweder manuell mit "adb shell" im Root-Modus durchführen und direkt am offenen Herzen des S2 mit dem "parted" Partitionseditor die Größen verändern, oder man verändert die Partitionen mit einem Hilfsprogramm wie Heimdall (für Linux und Windows) oder Odin (nur Windows), das eine Konfigurationsdatei mit der Endung ".pit" verwendet, um den Vorgang zu automatisieren.

Ich war wenig mutig und habe Odin verwendet, nachdem ich mir aus einer Auswahl von fertig vorbereiteten ".pit"-Dateien die ausgesucht habe mit 4 GB für system und den Rest für Daten.

Danach muss im Recoverymodus die Systempartition, die Datenpartition und die simulierte Speicherkarte (üblicherweise "sdcard0" genannt) neu mit einem Linux-Filesystem formatiert werden. Ich empfehle "ext4", das ist erprobt und zuverlässig. Dabei gehen natürlich alle Daten verloren! Es ist also schlau, ein Backup der vorhandenen Inhalte zu machen (Bilder in DCIM usw.). Die Zipdateien für CM 12.1 und die Google Apps sollte man auf eine SD-Karte packen und als externen Speicher ins Telefon stecken. Beim S2 geht das ja, im Gegensatz zu den sonst von mir bevorzugten Nexus-Geräten, die prinzipiell keinen SD-Steckplatz haben.

Genauer gesagt läuft es so ab: unter "advanced" kann man /system, /data, /cache, und /storage/sdcard0 formatieren und dann mounten.

Danach werden mit "install zip" die Zipdatei von CM 12.1 und die Zipdatei der Google Apps installiert und neu gebootet. Die Frage nach dem "fix root" sollte man mit "yes" beantworten, schließlich will man hinterher noch mit "TriangleAway" das lästige gelbe Dreieck beseitigen, mit dem Samsung anzeigt, dass man einen unsignierten Kernel geflasht hat ;). TriangleAway benötigt root-Zugriff. Den muss man im Entwicklermenü dann auch erst aktivieren, CM 12.1 hat den Rootzugriff prinzipiell abgeschaltet, und man muss als Entwickler dann z.B. "Nur Apps" einschalten - oder auch "Apps und ADB", wenn man als Entwickler mit den adb-Befehlen als root arbeiten können will.

Der erste Start des neuen Android-Systems dauert ziemlich lang, weil wie üblich die Java-Dateien in den APK kompiliert und gecache't werden müssen. Seit Lollipop verwendet Android ein neues Verfahren zum Kompilieren und Cache'n, nämlich "ART" und nicht mehr "Dalvik". Dies ist nicht nur aus Performancegründen, sondern auch dem Patentstreit mit Oracle geschuldet. Genauer gesagt ist ART seit Kitkat, also Android 4.4 enthalten, aber nicht als Standardverfahren eingerichtet, und Cyanogenmod hat ausdrücklich erklärt, dass ART auf CM 11 nicht verwendet werden soll. Diese Aussage ist korrekt, ich habe es ausprobiert und hatte permanenten Abstürze der Apps.

Nach dem ersten Start sollte man aus dem Play Store oder von der Speicherkarte TriangleAway installieren. Falls die App nicht aus dem Play Store geladen wird, muss man in den Einstellungen die "unbekannten Quellen" erlauben. TriangleAway lädt einen handgeschnitzten Kernel nach, der genau zum Handymodell passt, startet das Telefon neu, und dann kann man mit der Lautstärketaste "Hoch" den "Flashcounter" wieder auf 0 setzen, damit das lästige gelbe Dreieck nicht mehr auf dem Einschaltbildschirm angezeigt wird.

Da sich der Installationsvorgang bei CM gelegentlich mal ändert, sollte man unbedingt in den Einstellungen einrichten, dass beim Flashen einer neuen CM-Version auch das aktuelle Recovery mit installiert wird. Diese Einstellung findet sich bei den Entwickleroptionen, die man erst sichtbar machen muss. Dazu im Menü "Über das Telefon" siebenmal auf die Buildnummer tippen.

Puh, das war Stress! Wenn man am Partitionslayout herumfummelt, kann es unter Umständen auch böse enden, wenn man eine der Partitionen beschädigt, die das Telefon für die ersten Phasen des Bootvorgangs - vor dem Laden des Linux-Kernels - benötigt. Also auf keinen Fall an den Partitionen für "SBL", "Radio", "Factory" usw. herumfummeln.

[Update 20151204: Links zu Custom Kernels nachgetragen]

13.11.2015

"70% der Flüchtlinge sind junge Männer" - Leserbrief

Seit Wochen wird immer wieder die falsche Behauptung verbreitet, dass wir von jungen, gewaltbereiten Männern unter den Flüchtlingen geradezu unterwandert werden.

Diese unbewiesene Behauptung wird vom Bildblog eindrucksvoll widerlegt.

Ein Leserbriefschreiber setzt in der WZ noch einen drauf. Er rundet die 70% zu 80% auf und behauptet aus dem Handgelenk, dass 30% davon "Kampferfahrung" hätten.

Daraufhin habe ich die Zahlen aus dem Bildblog-Artikel mal nachgerechnet und einen Leserbrief als Antwort geschrieben.


Leserbrief zum Leserbrief von Hr. B. (WZ 11.11.15)

Hr. B. verwendet unreflektiert Statistiken, die seit Wochen im Internet, z.B. bei Facebook, verbreitet werden. Niemand aber macht sich die Mühe, diese Zahlen in Frage zu stellen. Eine Statistik darf man aber nur bewerten, wenn man versteht, wie sie zustande kommt!

Im Internet kursiert eine Zahl von angeblich mehr als "70" %, je nach Beitrag und Intention sind dies dann Flüchtlinge oder Asylbewerber.
Hr. Becker rundet großzügig auf und behauptet mal eben, dass "80" % davon junge Männer seien.

Genauso locker aus dem Handgelenk entfließen ihm, dass davon 30 % "Kampferfahrung" hätten.

Woher stammt diese Zahl? Was war die ursprüngliche Frage, die dann in dieser Zahl resultiert? Was genau bedeutet "Kampferfahrung"? Fragen über Fragen.
Ich war mal vor über 30 Jahren bei der Bundeswehr. Je nach Fragestellung müsste ich wohl auch mit "ja" antworten.

Die Realität folgt leider - oder zum Glück - nicht den Behauptungen aus dem Internet, diesem unerschöpflichen Quell von Wissen und Gerüchten.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) teilt derzeit diese realen Zahlen mit, wenn man sich die Mühe macht zu fragen:

Für die von Januar 2015 bis einschließlich September 2015 gestellten Asyl-Anträge (gesamt 303443):

Altersgruppemännlichweiblich %männlich
relativ
%männlich
insg.
bis unter 16 43.48236.743 5414
16 bis unter 18 9.7062.948 773
18 bis unter 25 56.53914.743 7919
25 bis unter 30 34.51711.685 7511
30 bis unter 35 23.0759.858 708
35 bis unter 40 15.2137.549 675
40 bis unter 45 10.0585.003 673
45 bis unter 50 6.2633.336 652
50 bis unter 55 3.5132.213 611
55 bis unter 60 1.8701.521 551
60 bis unter 65 965839 530
65 und älter 834967 460
unbekannt 21 670
Gesamt 206.03797.406 6868


Um auf die Aussage "fast 70 %" zu kommen, muss man den Prozentsatz pro Altersstufe einzeln betrachten, aber daraus darf man dann natürlich nicht die bösartige Schlussfolgerung ziehen, dass dies "70 % aller Flüchtlinge" seien.

Falls man "junge Männer" zwischen 18 und 35 Jahre zählt, sind es also nicht 70 %, sondern ca. 40 %, bezogen auf alle Flüchtlinge (eben 303443).

Selbst wenn man "junge Männer" von 16 bis 40 Jahre addiert, kommt man nur auf 46 %.

Es stimmt, dass überwiegend männliche Flüchtlinge in Deutschland Asyl suchen (rund 70 %).

Doch fast die Hälfte davon ist entweder minderjährig oder älter als 35.
Den Hetzern kommt dabei zugute, dass durch die Betonung des (falsch berechneten) "junge Männer"-Anteils ein anderer Ausschnitt der (tatsächlichen) Migrationswirklichkeit verzerrt wird: der Anteil der Kinder.

Der - sonst eher auf Esoterik spezialisierte - "Kopp-Verlag" behauptet: "70 % der Flüchtlinge sind junge, alleinstehende Männer - es gibt kaum Kinder."

Die Rechnung scheint nicht schwer: Wenn schon 70 % der Flüchtlinge junge Männer sind, kommen noch alte Männer dazu, dann junge Frauen, alte Frauen - da muss die Zahl der Kinder ja gering sein.
In Wahrheit aber ist fast jeder dritte Flüchtling minderjährig, jeder vierte ist jünger als 16.

Allein in diesem Jahr haben laut BAMF bis Ende September fast 7.500 unbegleitete und 85.000 begleitete Minderjährige Asylanträge gestellt.

Die Statistiken für 2014 sehen übrigens ähnlich aus: Anteil der jungen Männer: 37 %. Anteil der Kinder unter 16: 28 %.

(Quelle der Zahlen: BAMF und bildblog.de/73416).

30.09.2015

Netzneutralität und die autonomen Autos - Leserbrief

Letzte Woche gab es eine Glosse, dass autonome Autos und Telemedizin ja schwer im Kommen sind, aber dass man dafür mehr Internetausbau und/oder weniger Netzneutralität brauche, damit die Autos auch immer brav fahren können.
Daraus hab ich einen Leserbrief für die Netzneutralität gemacht.
Leserbrief zum Internetausbau wegen autonomer Autos (Glosse 17.09.15)

Die Glosse vom 17.09. behauptet, dass der Internetausbau mächtig vorangetrieben werden muss, weil ja die autonomen Autos immer eine Internetverbindung benötigen.
Diese Argumentationskette verwenden die üblichen Lobbyisten gern, die in Europa die Netzneutralität kippen wollen.

Zur Erinnerung: Netzneutralität bedeutet, dass ein Internet-Anbieter alle Datenpakete von allen "Lieferanten" gleich behandeln muss, d.h. keine Bevorzugung und keine künstliche Benachteiligung anwenden darf.
Die amerikanische Regulierungsbehörde FCC hat dies vor Kurzem gegen starken Lobby-Widerstand tatsächlich durchgesetzt.

In Deutschland und Europa argumentiert die Lobby etwa so: ohne Bevorzugung wären angeblich keine autonomen Autos und keine Telemedizin möglich.
Dies soll mithilfe von "Qualitätsstufen" festgelegt werden, die unterschiedlich schnell und unterschiedlich teuer sind.

Aber natürlich geht es nur um Geld. Die Internet-Anbieter wollen nochmals kassieren.
Sie stellen nämlich fest, dass man durch gesetzlich erlaubte "Erpressung" mehr Geld verdienen kann.

Ein Beispiel: Google mit Sitz in USA zahlt an den Betreiber Orange in Frankreich "Gebühren", damit youtube-Datenverkehr nicht verlangsamt wird. Möglich wird dies, weil Orange einer der größten Internetbetreiber in Afrika ist und Google sich dort stark engagieren will. Deshalb gibt man dem Druck nach und zahlt an jemanden, mit dem man eigentlich keinen Vertrag hat.

Und warum genau ist das schlecht? Google ist doch sooo böse, sollen die doch zahlen!
Ganz einfach: große Firmen können es sich vielleicht noch leisten, in mehreren Ländern Schutzgeld dafür zu zahlen, dass der Datenverkehr nicht gebremst wird.
Kleine Firmen nicht. Tatsächlich werden also die "Großen" noch größer gemacht, und der Rest wird kleingehalten.

Politiker faseln gern von "Überholspuren" im Internet. Aber ohne Netzneutralität passiert genau das Gegenteil: es gibt keinen Turbo für wichtige Daten, sondern alles andere muss warten.
Es wäre also keine Verbesserung, sondern im Durchschnitt eine Verschlechterung für alle. Eine echte Überholspur würde konsequenten Ausbau erfordern.

Übertragen auf die echte Welt würde das so aussehen: Autos von deutschen Herstellern dürfen in Deutschland 120 km/h fahren, Autos von Peugeot nur 80 km/h. Wenn ein Peugeot-Fahrer aber im Autoradio FFH hört, darf er 100 km/h fahren, weil FFH häufig freundlich über die CDU berichtet. Und weil die NSA pikante Einzelheiten über Merkel weiß, dürfen Autos von Ford ohne Tempolimit fahren (den letzten Teil habe ich erfunden). Und zur Durchsetzung werden alle überwacht.

Und vielleicht kommt es sogar so weit, dass man für jeden Dienst, den der Kunde nutzen möchte, ein separates "Abo" abschließt, also z.B. Extragebühren für Youtube, Netflix, Spotify an den Internetanbieter bezahlen muss (selbstredend zusätzlich zu den Abo-Kosten für den Dienst selbst). Wenn in Zukunft ein Unternehmen eine Idee wie youtube hätte, könnte es gleich wieder einpacken: die zahlreichen Zusatzgebühren überall würgen junge Unternehmen und Geschäftsideen ab.

Mein Fazit zu dieser Misere: es muss ausgebaut werden, und zwar vernünftig - flächendeckend mit Glasfaser, und nicht mit dem unsäglichen "Vectoring", mit dem das Kupferkabel immer noch ein bißchen länger am Leben erhalten wird und neue Monopole auf Anschlüsse und Endkunden entstehen. Die aktuelle Breitbandförderung des Bundes klingt zwar auf den ersten Blick toll, aber der vorgegebene Zeitplan führt dazu, dass voraussichtlich nur Vectoring ausgebaut wird, denn bis Sommer 2016 muss ein förderwürdiges Projekt abgeschlossen sein. Vectoring ist aber die schlechtestmögliche Antwort auf das Problem des Breitbandausbaus: es zementiert das Monopol des Kabelbesitzers (i.a. die Telekom) und drängt wegen der Kabelbündelung alle anderen Anbieter aus dem Konkurrenzkampf um die Kunden heraus, denn bei Vectoring benutzt die Telekom das Kabel exklusiv.

26.09.2015

Berichterstattung über Flüchtlinge in der WZ - Leserbrief

Die WZ berichtet im redaktionellen Teil eigentlich neutral über die verschiedenen Initiativen, um Flüchtlingen zu helfen und sie zu integrieren. Im Gegensatz dazu ergießt sich seit etwa Mitte August eine Flut von schlimmen Leserbriefen im Meinungstreff über den Leser. Um dem entgegen zu wirken, habe ich auch einen Leserbrief zum Thema "Flüchtlinge" geschrieben - ich bin familiär auch betroffen und deshalb zwangsläufig nicht neutral.
(veröffentlicht am 26.09.2015, Änderungen und Streichungen der WZ in blau bzw. durchgestrichen)

Leserbrief zu vielen anderen Leserbriefen in der WZ

In den letzten Wochen sind in der WZ erstaunlich viele Leserbriefe abgedruckt worden, die eine erschreckende Tendenz zeigen.
Die WZ berichtet im redaktionellen Teil, wie sensationell hilfsbereit und freundlich die Flüchtlinge aufgenommen werden, aber die Leserbriefe sprechen fast alle eine vollkommen andere Sprache.

Da wird der Sprachgebrauch direkt aus dem Parteiprogramm der braunen Partei genommen: die Flüchtlinge müssen "zurückgeführt" werden.
Am besten werden sie vorher noch an "modernen Waffen" ausgebildet, damit sie in der Heimat auch effizient "Islamisten erledigen" können.
Auch die Rückreise in eine "stabile Diktatur" wird als erstrebenswert bezeichnet. Schließlich ist eine "stabile Diktatur" ja viel besser als eine wacklige, oder?

Und früher war überhaupt alles viel besser: nach dem zweiten Weltkrieg, das waren ja "anständige" Flüchtlinge, besser noch "Vertriebene" mit demselben Glauben, die waren ja nicht wirklich Ausländer, sondern Deutsche aus den Ostgebieten.

Nebenbei: auch die unsägliche Erika Steinbach pflegt immer noch den Opferstatus als "Vertriebene". Dabei war ihr Vater ein Nazi-Soldat, der zufällig 1941 nach Danzig versetzt wurde. Fr. Steinbach, geboren 1943, ist dann bereits 1945 zurück nach Schleswig-Holstein gekommen. Das hält sie aber nicht davon ab, energisch immer wieder Öl ins Feuer zu gießen und die Versöhnung mit den Nachbarn zu untergraben mit ihren kruden Thesen.

Und so war es wirklich: die Flüchtlinge wurden damals 1945 nicht mit offenen Armen willkommen geheißen, wie heute so schönfärberisch in einem Leserbrief behauptet wurde.
Die Flüchtlinge hatten nichts und wurden in Wöllstadt und sicherlich auch woanders als "Pollacken" u.ä.und anderes beschimpft, verprügelt und gemobbt.
Meine Oma war durch die Flucht so traumatisiert, dass sie nie wieder polnisch gesprochen hat, nicht einmal mit ihrem eigenen Bruder zu Besuch aus Polen.

Hört sich denn hier keiner mehr beim Reden und Denken zu? Das sind Menschen, die vor Krieg, Gewalt, Hunger flüchten und hier Schutz suchen.

Mein Lieblingsautor, Sir Terry Pratchett, hat in einem seiner sehr empfehlenswerten Bücher festgestellt: "Das Böse fängt an, wenn man Menschen wie Dinge behandelt".

Und genau das passiert seit lLangem tagtäglich: es wird nur noch geschachert, welches Land wie viele Flüchtlinge aufnimmt, und dabei wird das Elend dieser Menschen wahlweise ignoriert oder als Druckmittel verwendet.

Auch die Zahlen, die genannt werden, um angebliche "Überforderung" zu belegen, sind so lächerlich, dass man sich fragen muss: warum?

Im Vergleich zu 250 Milliarden Euro für die Banken - für ein bißchen Papier und ein paar Zahlen in Computern - mutet es beinahe traurig an, wenn über einen ähnlichen Zeitraum 5 Milliarden Euro für Flüchtlinge kalkuliert werden und Menschen dagegen auf die Straße gehen.

Weltweit sind nach Schätzungen 60 Millionen Menschen auf der Flucht. In einem anderen Leserbrief wird vermutet, ob Deutschland die knappe Hälfte davon (25 Mio.) verkraften könne. Wie kommt jemand auf die Idee zu so einer perfiden Rechnung?

Auf die Bevölkerungsgröße umgerechnet, nimmt sogar die Schweiz mehr Flüchtlinge auf als wir. Die wirklichen Zahlen sind nur Tausendstel von der demagogischen Zahl im Leserbrief von Hr. H.

Ein paar weitere Zahlen (Quelle: UNHCR, Anzahl syrische Flüchtlinge)
Syrien Inland7.600.000
Türkei1.550.000
Libanon1.140.000
Jordanien623.000
Europa insgesamt150.000
Deutschland41.000
Schweden34.000

Nochmal: für die Bankenrettung sind in den letzten Jahren fast 250 Milliarden Euro verpufft.
Ist das nicht absurd, wenn man darüber nachdenkt?

Es geht um Menschen!
[Update 20151202: Eigennamen abgekürzt]

21.09.2015

Flash-Update auf Version 19

Mir fehlen langsam die Worte, wie die Versionsnummern inflationär in Höhen klettern. Google hat es mit Chrome vorgemacht, aus irgendwelchen Gründen macht es Mozilla mit Firefox und Thunderbird nach, und jetzt beschleunigt Adobe die Nummerierung des Flashplayers genauso.

Und weil mir die neuen Worte fehlen, nehme ich immer den alten Blogartikel, nur die Versionsnummern und die Links ändern sich ;)

Grade erst Version 16 (siehe meinen älteren Blogartikel von November) und 17 (hier) und 18 (hier im Blog), jetzt schon 19 (mittlerweile zählt wohl auch ein Major release nicht mehr zu den besonders erwähnenswerten Ereignissen bei Adobe?). Wer sich selbst auf dem Laufenden halten will, kann das Blog des Security-Teams bei Adobe lesen oder als RSS abonnieren.

Wie üblich in ihrem freundlichen Service-Blog die passende Automation zum Herunterladen und Installieren. Falls ein Proxy verwendet wird, das "rem" bzw. "#" entfernen.

Das Tool wget wird bei Windows noch benötigt wie hier beschrieben. Bei Linux sollte es schon vorhanden sein, da es von vielen anderen Programmen intern verwendet wird.

Für Windows wie üblich beide Varianten, ActiveX und Netscape Plugin (Achtung übrigens, Firefox wird demnächst das NPAPI komplett abschaffen - mal sehen, was Adobe und Flash dann machen).
@echo off

rem set http_proxy=http://192.168.100.100:3128/
set VNP=
19.0.0.245
set VAX=19.0.0.245
set V=19
set H=fpdownload.macromedia.com
set P=/get/flashplayer/current/licensing/win
set AX=install_flash_player_%V%_active_x.exe
set NP=install_flash_player_%V%_plugin.exe

wget http://%H%%P%/%AX% -O flash-%VAX%_ax.exe
.\flash-%VAX%_ax -install
wget http://%H%%P%/%NP% -O flash-%VNP%_np.exe
.\flash-%VNP%_np -install

Für Linux 64 bit rpm (als root ausführen oder "sudo rpm" schreiben) gibt es nach wie vor "nur" Version 11, aber zur Abwechslung haben sich der Downloadlink und der Dateiname für .rpm geändert. Für .tar.gz-Format ist immer noch der erste Downloadlink gültig, deshalb belasse ich beide im Skript.
#!/bin/sh

# http_proxy=http://192.168.100.100:3128/

VL=11.2.202.548
H=fpdownload.macromedia.com

PL1=/get/flashplayer/current/licensing/linux
PL2=/get/flashplayer/pdc/${VL}


DL() { wget -N "$1/$2"; mv "$2" "$3"; }

echo Linux 64 bit rpm ...
DL http://${H}${PL2} \
   flash-plugin-${VL}-release.x86_64.rpm \
  
flash-${VL}.x86_64.rpm
rpm -F --force
flash-${VL}.x86_64.rpm

[Update 20150921: Security-Hinweis von Adobe]
[Update 20151013: Security-Hinweis von Adobe]
[Update 20151020: Security-Hinweis von Adobe]
[Update 20151111: Security-Hinweis von Adobe]
[Hier ist noch der Verweis auf die Anleitung für Version 18, 17, 16, 15, 14 und 13]

26.08.2015

Oswin Veith hat keine Argumente und keine Antworten auf Argumente

Schüler der Singbergschule besuchen Oswin Veith an seinem Arbeitsplatz in Berlin. Dort erzählt er das übliche Märchen, dass die Vorratsdatenspeicherung so unglaublich wichtig ist. Auf Gegenargumente geht er nicht ein - weil er es nicht kann. Er kann nur die Scheinargumente bringen, die die üblichen Scharfmacher als Nebelkerzen verbreiten. Meine konkreten Nachfragen wurden nicht mehr beantwortet.
Und natürlich speichern Anbieter nicht alle "Verbindungsdaten", insbesondere speichern sie nicht die Metadaten von Email, WWW usw., wie es das Gesetz vorsieht.


20.08.2015

ssh-Bibliothek für Java

Nach dem ganzen politischen und schulischen Kram, mit dem ich mich letztens beschäftigt habe, mal wieder 'was Interessantes für Programmierer.

Ich habe durch ein berufliches Projekt von einer coolen Java-Bibliothek erfahren, mit der man SSH verwenden kann, ohne externe Programme aufzurufen. Und diese Bibliothek nutzt sogar das OpenSSH-Format für persönliche und Host-Keys! Das gefällt mir gut ;)

Die Rede ist von JSch (Java Secure channel), das in einer sehr frühen Version vorliegt, aber schon ganz gut funktioniert.

So bekommt man es zum Laufen:

Man braucht ant zum Selberbauen, wenn man nicht das fertige Jar als Archiv von sourceforge herunterladen will.
Nach dem Auspacken wechselt man einfach in das JSch-Verzeichnis und ruft build.sh auf. Wie üblich sollte JAVA_HOME gesetzt sein.
Danach findet sich in dist/lib die jar-Datei, die man dann in den CLASSPATH aufnehmen kann.

jsch-0.1.53 $ PATH=$PATH:~/apache-ant/bin
jsch-0.1.53 $ ant
Buildfile: /home/tseeling/java/jsch-0.1.53/build.xml

init:

compile:

dist:
      [jar] Building jar: /home/tseeling/java/jsch-0.1.53/dist/lib/jsch-0.1.53.jar

BUILD SUCCESSFUL




Danach kann man dann im eigenen Java-Programm den private key laden, die known_hosts laden und auf einem anderen System Befehl ausführen. Außerdem ist es möglich, Subsysteme wie sftp direkt anzusprechen. Cool ;)

Hier ist ein kleines Programm, das ähnlich wie das "echte" ssh einen Befehl auf einen anderen Rechner schickt. Natürlich steckt man die Passphrase nicht hartkodiert ins Programm oder übergibt sie auf der Kommandozeile, das ist nur ein kleines Beispiel ;)

$ javac -classpath jsch-0.1.53.jar shell.java
$ java -classpath .:jsch-0.1.53.jar shell ths server ~/.ssh/id_rsa ***
Linux

Und hier das Beispielprogramm:

import com.jcraft.jsch.*;
import java.util.Properties;
import java.io.BufferedReader;
import java.io.InputStreamReader;

public class shell{
  public static void main(String[] argv){

    try{
      JSch jsch=new JSch();
      Properties config = new Properties();
      String home=System.getProperty("user.home");
      String user=System.getProperty("user.name");
      String key=home+"/.ssh/id_rsa";
      String passphrase="";
      String host="localhost";
      String cmd="uname";

      if (argv.length>0) { user      =argv[0]; }
      if (argv.length>1) { host      =argv[1]; }
      if (argv.length>2) { key       =argv[2]; }
      if (argv.length>3) { passphrase=argv[3]; }
      if (argv.length>4) { cmd       =argv[4]; }

      jsch.addIdentity(key,passphrase);
      jsch.setKnownHosts(home+"/.ssh/known_hosts");
      config.put("StrictHostKeyChecking", "no");

      Session session=jsch.getSession(user, host, 22);
      session.setConfig(config);
      session.connect();
      ChannelExec channel=(ChannelExec) session.openChannel("exec");
      BufferedReader in=new BufferedReader(new InputStreamReader(channel.getInputStream()));
      channel.setCommand(cmd);
      channel.connect();

      String msg=null;
      while((msg=in.readLine())!=null){
        System.out.println(msg);
      }

      channel.disconnect();
      session.disconnect();

    }
    catch(Exception e){
      System.out.println(e);
    }
  }
}

10.08.2015

Werbetrojaner auf dem PC sind lästig

Jetzt bin ich auch mal Opfer geworden.
Wenigstens ein bißchen.
Eigentlich eher Kind 2 mit dem neuen Laptop.
Nicht ich direkt.

Kaum war das Kind aus dem Ferienzeltlager zurück, schoss der Internetverbrauch in die Höhe. Sehe ich bequem an der LTE-Statusseite. Leider muss ich das wegen der monatlichen Quote ein wenig im Blick behalten. Hoffentlich liefert die BIGO bald Glasfaser für den Wetteraukreis, nur mal so nebenbei.

Handy im Firewall gesperrt, aber das war's nicht.
Also Laptop gefilzt und jede Menge Werbetrojaner beseitigt.
Ist das ein lästiges Kroppzeug!

CinemaPlus, CrossBrowser, FastSearch, MyStartSearch, Pro PC Cleaner und noch mehr Schädlinge. Schrecklich. Und wie und wo die sich überall einklinken, das geht ja auf keine Kuhhaut!

Wenn ich mir vorstelle, wie der durchschnittliche deutsche PC aussieht, graut es mir. Ich denke, man bräuchte das Internet nicht so heftig ausbauen, wenn es diesen Schrott nicht gäbe. Kind 2 kam am Mittwoch abend wieder, und bis Samstag abend waren 12 GB verbraucht. Davon ungefähr 11,5 GB von seinem Laptop, der Rest mein Homeoffice. Das Schlimme ist: die meisten Leute merken es nicht, weil sie eine "richtige" Flatrate haben, oder es ist ihnen dann auch egal. Für die normalen DSL-Zugänge gibt es ja keine leicht zugängliche Kontrollmöglichkeit, wieviel Volumen diesen Monat verbraucht wurde.

Das Beste (oder Schlimmste) war ein Uninstall-Programm, das allen Ernstes ein Captcha verlangt hat und sich nach 5 Sekunden ohne Eingabe beendet hat. So eine Unverschämtheit. Grummel.

Das meiste konnte ich manuell beseitigen, aber für die Endkontrolle hab ich dann doch noch ein Hilfsprogramm verwendet, das ähnlich wie ein Antivirus nach Werbeschädlingen sucht.

Musste mal raus.

24.07.2015

Pressemitteilung des Kreiselternbeirats zur Ablehnung des Runden Tischs "Schülerbeförderung"

Letzte Woche wurde im Kreistag abgelehnt, einen Runden Tisch einzurichten, an dem fachkundige Teilnehmer konkrete Kriterien festlegen, nach denen die VGO die "besondere Gefährlichkeit" bestimmter Schulwege zu bewerten hat.

Hier ist die offizielle Pressemitteilung des Kreiselternbeirats zur Ablehnung.


21.07.2015

Der Kreiselternbeirat wundert sich über die Ablehnung zur Einrichtung eines Runden Tisches
Der Kreiselternbeirat hat in einem Antrag die Einrichtung eines Runden Tisches gefordert, der besetzt ist mit Personen aus der Unfallkasse Hessen, dem Verband der Versicherer, Polizei, Schulleitung, Eltern und Fraktionsmitgliedern. Ziel dieses Runden Tisches soll die transparente Entwicklung von Kriterien sein, die für die Beurteilung der besonderen Gefahren auf dem Schulweg im Wetteraukreis zukünftig herangezogen werden. Diese Kriterien, getragen von einer Mehrheit der Betroffenen, hätte der Politik als Empfehlung dienen können.
Die Forderungen wurden in einem Antrag im Kreistag von den LINKEN eingebracht und durch einen Änderungsantrag, welcher ebenfalls die Forderung unterstützt, von der CDU eingebracht.
Die einstimmige Ablehnung der Koalition aus SPD, Grüne, FDP zeigt deutlich, dass man sich bei der Erarbeitung der Kriterien, mit der der Kreisausschuss im letzten Jahr beauftragt wurde, nicht in die Karten schauen lässt. Dies stößt auf der Seite des Kreiselternbeirates auf deutliches Misstrauen, zumal der Kreisausschuss, entweder durch fehlende Kompetenz oder durch mangelnden Willen im letzten Jahr einem Kriterienkatalog, der von der VGO vorgelegt wurde, zugestimmt hat, mit dem Ergebnis, dass am Ende 800 Schülerinnen und Schülern die Fahrtkostenerstattung gestrichen bekommen haben.
Die Äußerung von Landrat Arnold, einen Runden Tisch einzurichten, wenn er das Ziel haben soll, gemeinsam mit dem Land Hessen den § 161 des Hess. SchulG zu ändern, ist zwar löblich, zeigt aber auch, dass er und seine Kollegen an einer tragfähigen Wetterauer Lösung für die Schülerbeförderung nicht interessiert sind und sich hinter der Zuständigkeit des Landes verstecken.
Im Ergebnis wertet der Kreiselternbeirat diese Haltung der Mehrheitskoalition in keiner Weise als sonderlich konstruktiv und offen, noch fühlen sich die Vertreterinnen und Vertreter des Kreiselternbeirates stv. für alle betroffenen Eltern und Schüler, in ihrer Arbeit und dem vorgebrachten Anliegen, die Thematik aufgrund der Wichtigkeit und der Sicherheit neu zu belichten, geschätzt. Hier wird das Agieren in der Art eines sog. „Verschiebebahnhofs“ recht deutlich.
Die Argumentation, dass es nunmehr schon zu viele Runde Tische geben würde, lassen wir nicht gelten. Wäre man der Sache sorgfältig und mit entsprechendem Respekt vor der sensiblen Thematik von Anfang an begegnet, so hätte der Kreiselternbeirat keine Beschwerden erhalten und müsste heute nicht um Nachbesserung bitten.
Wir fordern daher alle Kreispolitiker nachdrücklich dazu auf, sich offen mit der Problematik zu beschäftigen und anzuerkennen, dass es hier erheblichen Bedarf der Nachbesserung gibt. Die Einbeziehung von Fachleuten, die in der Lage sind, das Gefährdungspotenzial auf den Schulwegen aus entwicklungspsychologischer Sicht beurteilen zu können, die Ortskenntnis besitzen, unter dem Aspekt der Einschätzungen von Gefahren durch den Straßenverkehr, und solche, die auch im Hinblick auf die Gefährdungslage durch Schulwege, abseits von Bebauung und sozialer Kontrolle, ist ein dringender Appell an die Politik.
„Der Kreiselternbeirat, so die Vorsitzende Anschütz und die Pressesprecherin Schmidt-Bernhardt, will nichts unversucht lassen und alle Wege beschreiten, damit ein sicherer Schulweg für alle Kinder mit einer entsprechenden Kostenübernahme für den Schulweg gewährleistet wird.“ „Wir möchten nicht, dass aufgrund einem solch realitätsfernen Werkes, wie dem Kriterienkatalog der VGO und der Nicht-Zuständigkeitshaltung unserer Kreispolitiker, ein Kind aufgrund dieser Kriterien Opfer eines Unfalls mit vielleicht lebenslangen Folgen wird und sich erst dann etwas ändert, wenn es zu spät ist. Unsere Haltung ist nicht die des Aussitzens und des Verschiebens.“
Der Kreiselternbeirat appelliert an dieser Stelle an eine Aussage im Wahlprogramm einer in der Koalition vertretenen Partei: Kein Kind darf zurückgelassen werden!
Und wir sagen: „Das gilt auch für die Sicherheit unserer Kinder.“

01.07.2015

Leserbrief zu "Oswin Veith besucht eine Schule"

Oswin Veith wiederholt seine Märchenstunde und tischt den Schülern erneut auf, wie wichtig doch die Vorratsdatenspeicherung sei, und dass TTIP ganz toll sei (veröffentlicht am 30.06.15, Änderungen der Red. in rot, Löschungen so).
Bemerkenswert an den Änderungen, die die WZ-Redaktion gemacht hat, finde ich eine eigenmächtige Verlagerung der französischen Abhörung ;) in die Vergangenheit - ich schrieb "abhören", daraus wurde ein "abhörten" gemacht, obwohl ich bezweifle, dass die WZ-Redaktion das genauer beurteilen kann als ich. Diese Abschwächung finde ich schon eigenartig.
Leserbrief zum Schulbesuch Oswin Veith (18.06.2015)

Wieder einmal besucht unser Bundestagsabgeordneter Oswin Veith eine Schulklasse, wieder spielt er den Märchenonkel, und wieder erzählt er Geschichten über die tolle Vorratsdatenspeicherung und das wunderbare TTIP-Abkommen.
Leider werden Märchen nicht wahrer, wenn man sie immer und immer wiederholt, ganz im Gegenteil.
Ich frage mich, ob Herr Veith einfach ein braver Parteisoldat ist, der so abstimmt, wie "Mutti" es wünscht, oder ob er wirklich daran glaubt, was er sagt.

Die Vorratsdatenspeicherung wird nicht dadurch plötzlich zum Erfolgsmodell, wenn man sie schönredet.
Zum Vergleich die Datensammlung von Facebook und Google heranzuziehen ist auch ziemlich unredlich.
Deren Geschäftsgebahren kann ich mich - größtenteils - entziehen, wenn ich das will, und kein Konzern kann soviele unterschiedliche Daten über mich sammeln wie das staatlich verordnete Abhören all meiner Kommunikationskanäle.
Die Fachzeitschrift "c't" hat vor einigen Ausgaben sogar gezeigt, wie man ein Android-Smartphone gänzlich ohne Google-Anwendungen betreiben kann - es gibt genügend Alternativen.
Aber wenn alle deutschen Firmen zum zwangsweisen Datensammeln verpflichtet werden, gibt es eine Datenbasis, die so gut wie alles über mich enthält - mit wem ich telefoniere, maile, SiMSe simse, welche Webseiten ich aufrufe, wo ich mich befinde. Natürlich werden die Mehrkosten dann auf die Preise aufgeschlagen - ich bezahle also selbst dafür, dass ich auf Vorrat abgehört werde.
Die meisten dieser gesammelten Daten dürfen übrigens nach wie vor ohne Richterentscheidung abgerufen werden, auch wenn nun das Gegenteil behauptet wird.!
Nachdem nun bekannt wurde, dass die Geheimdienste auch den französischen Präsidenten abhörten, liegt es nicht fern zu vermuten, dass die staatlich verordnete Datensammlung ein prominentes Ziel für ausländische Angriffe werden wird.

Der staatlichen Datensammlung kann und darf ich mich nicht entziehen. Ich vermute, wenn ich es täte, machte ich mich automatisch besonders verdächtig.
Es gibt keinen einzigen Nachweis, dass die Vorratsdatenspeicherung zu irgend etwas gut ist.
Die Befürworter sind auch nach Jahren immer noch den Beweis schuldig, warum dieses Werkzeug eingeführt werden soll.
Man hört immer nur dieselben Schlagworte, aber keine konkreten Zahlen, oder einen Nachweis, was genau nicht aufgeklärt werden konnte.
Diese Datensammelwut macht alle Einwohner Deutschlands zu grundlos Verdächtigten.

Gerade im Licht der (nicht vorhandenen) Sorgfalt, mit der die Bundestags-IT abgesichert ist, sollte klar sein, dass nur Daten, die man nicht erhebt, sichere Daten sind.
Ich habe keinerlei Illusionen darüber, dass diese Daten nicht irgendwann in die Hände böser Buben geraten werden.
Ganz im Gegenteil ist gerade das Ausmaß und die Breite der Informationen ein extremer Anreiz, sich diese Daten zu verschaffen und auszunutzen.

Besonders pikant finde ich, dass nach der Edathy-Affäre die Protokollierung im Bundestag von drei Monaten auf sieben Tage verkürzt wurde, weil die Abgeordneten nicht überwacht werden wollen.

Die EDV-Installation im Bundestag ist handwerklich genauso schlecht gemacht wie die meisten Gesetze der aktuellen Bundesregierung.
Noch bei keiner Regierung in Deutschland musste das Bundesverfassungsgericht so oft eingreifen und verfassungswidrige Gesetzgebung einkassieren.
Und wenn nicht das Bundesverfassungsgericht, dann stellt die EU fest, dass Deutschland schlechte Gesetze verfasst, wie aktuell die PKW-Maut deutlich gezeigt hat.

Auch die Einführung des TTIP-Abkommens ist keine besonders gute Idee - es ist ein schlimmes Beispiel dafür, dass Neoliberalismus und Thatcherismus jetzt in der Weltpolitik angekommen sind.
Die Konzerne bekommen immer mehr Rechte und Möglichkeiten zulasten der Nationalstaaten, und die Bürgerrechte, Arbeitnehmerrechte, Gerichtsbarkeit, Umweltschutz, werden eingestampft.
Und dabei ist TTIP ja nur die Spitze des Eisbergs - die nächsten Freihandelsabkommen stehen in den Startlöschern, darunter TISA zur Liberalisierung von Dienstleistungen, CETA als Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada usw.

23.06.2015

Flash-Update auf Version 18

Mir fehlen langsam die Worte, wie die Versionsnummern inflationär in Höhen klettern. Google hat es mit Chrome vorgemacht, aus irgendwelchen Gründen macht es Mozilla mit Firefox und Thunderbird nach, und jetzt beschleunigt Adobe die Nummerierung des Flashplayers genauso.

Und weil mir die neuen Worte fehlen, nehme ich immer den alten Blogartikel, nur die Versionsnummern und die Links ändern sich ;)

Grade erst Version 16 (siehe meinen älteren Blogartikel von November) und 17 (hier), jetzt schon 18 (hier der offizielle Hinweis von Adobe). Wer sich selbst auf dem Laufenden halten will, kann das Blog des Security-Teams bei Adobe lesen oder als RSS abonnieren.

Wie üblich in ihrem freundlichen Service-Blog die passende Automation zum Herunterladen und Installieren. Falls ein Proxy verwendet wird, das "rem" bzw. "#" entfernen.

Das Tool wget wird bei Windows noch benötigt wie hier beschrieben. Bei Linux sollte es schon vorhanden sein, da es von vielen anderen Programmen intern verwendet wird.

Für Windows wie üblich beide Varianten, ActiveX und Netscape Plugin (Achtung übrigens, Firefox wird demnächst das NPAPI komplett abschaffen - mal sehen, was Adobe und Flash dann machen).
@echo off

rem set http_proxy=http://192.168.100.100:3128/
set VNP=
18.0.0.232
set VAX=18.0.0.232
set V=18
set H=fpdownload.macromedia.com
set P=/get/flashplayer/current/licensing/win
set AX=install_flash_player_%V%_active_x.exe
set NP=install_flash_player_%V%_plugin.exe

wget http://%H%%P%/%AX% -O flash-%VAX%_ax.exe
.\flash-%VAX%_ax -install
wget http://%H%%P%/%NP% -O flash-%VNP%_np.exe
.\flash-%VNP%_np -install

Für Linux 64 bit rpm (als root ausführen oder "sudo rpm" schreiben) gibt es nach wie vor "nur" Version 11, aber zur Abwechslung haben sich der Downloadlink und der Dateiname für .rpm geändert. Für .tar.gz-Format ist immer noch der erste Downloadlink gültig, deshalb belasse ich beide im Skript.
#!/bin/sh

# http_proxy=http://192.168.100.100:3128/

VL=11.2.202.508
H=fpdownload.macromedia.com

PL1=/get/flashplayer/current/licensing/linux
PL2=/get/flashplayer/pdc/${VL}


DL() { wget -N "$1/$2"; mv "$2" "$3"; }

echo Linux 64 bit rpm ...
DL http://${H}${PL2} \
   flash-plugin-${VL}-release.x86_64.rpm \
  
flash-${VL}.x86_64.rpm
rpm -F --force
flash-${VL}.x86_64.rpm

[Update 20150623: Security-Hinweis von Adobe]
[Update 20150708: Security-Hinweis von Adobe]
[Update 20150717: Security-Hinweis von Adobe]
[Update 20150811: Security-Hinweis von Adobe]
[Hier ist noch der Verweis auf die Anleitung für Version 17, 16, 15, 14 und 13]

11.06.2015

Leserbrief zu einer Pressemitteilung über Impfungen

Neulich am 23.05.2015 hat die Wetterauer Zeitung eine Pressemitteilung veröffentlicht, die über eine Veranstaltung des Naturheilvereins Bad Nauheim/Bad Vilbel berichtet. Bei dieser Veranstaltung hat ein österreichischer Journalist gegen Impfungen und Kaiserschnitt gewettert und Verschwörungstheorien abgesondert. Besagter Journalist hat einen spärlichen Wikipedia-Eintrag, in dem seine wissenschaftlichen Qualitäten beschrieben werden: "Ehgartner studierte in Wien Publizistik, Politikwissenschaften und Informatik (ohne Abschluss)". Man erkennt, dass er perfekt qualifiziert ist, um über medizinische Themen fundiert zu berichten. Nachdem kürzlich erst ein Leserbrief erschien, in dem ebenfalls einzelfallartig das Impfen schlechtgemacht wurde, ist mir der Kragen geplatzt und ich hab mal wieder in die Tasten gegriffen. Allerdings bezweifle ich, dass der Brief abgedruckt wird.

Leserbrief zu "Kritik an Kaiserschnitt und Impfung" (23.05.2015)

Liebe Redaktion der WZ,

ich empfinde es als schweren journalistischen Mißgriff, dass Sie ohne Würdigung der Tatsachen über einen "Dokumentarfilmer" berichten, der einen Zusammenhang zwischen Impfen, Kaiserschnitt, Umweltverschmutzung und Krankheiten wie ADHS, Autismus etc. herstellen will und unwidersprochen Unfug absondern darf.

Die WZ trägt leider mit der kritiklosen Veröffentlichung solcher Artikel massiv zur Verunsicherung von Eltern bei, die dann vielleicht ihre Kinder nicht impfen lassen und dadurch leider das Risiko für sich selbst und für ihre Umgebung massiv verstärken. Das ist nun schon das zweite Mal in kurzer Zeit, dass die WZ sich so kritiklos von Impfgegnern vereinnahmen lässt.

Was genau soll denn die Alternative zum Kaiserschnitt sein? Mutter und Kind sterben lassen? Man kann über den Trend zum geplanten Kaiserschnitt diskutieren, aber doch bitte nicht so.

Keines der aufgeführten Pseudo-Argumente belegt auch nur im Geringsten, dass das Impfen als medizinische Maßnahme schlecht ist. Stattdessen kommt es dann wie in Berlin zu einer Masernepidemie mit 700 Kranken und einem toten Baby.

Zitat: "Babys (...) mit zwei oder drei Monaten ihre ersten Impfungen, obwohl deren Wirkung sehr zweifelhaft sei". Genau das Gegenteil ist der Fall! Das Impfen ist eines der wissenschaftlich am Besten erforschten Gebiete, und die Meldepflichten bei vermuteten Impfschäden sind sehr streng. "Impfschaden" ist z.B. auch, wenn danach zwei Tage leichtes Fieber auftritt - auch solche Bagatellen fließen in die Statistiken mit ein. Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut gibt z.B. im Web alle Informationen heraus, wie hoch das Impfrisiko ist. Bei den üblichen Impfungen für Kinder sollte es keine Diskussionen geben. Eine Langzeitstudie an der Charité in Berlin hat übrigens festgestellt, dass der plötzliche Kindstod (SIDS) statistisch wesentlich seltener bei Säuglingen auftritt, die gegen Keuchhusten, Diphtherie und Polio geimpft sind.

Es mag ja wirklich sein, dass pures Aluminium im Körper giftig ist. Genauso sind aber pures Natrium und pures Chlor im Körper hochgiftig, aber als Verbindung "Kochsalz" lebensnotwendig. Es ist also wissenschaftlich absolut haltlos, bei Wirkungsverstärkern in Passivimpfstoffen die puren Bestandteile wie Aluminium zu betrachten.

Gerade bei Masern haben sich die Impfstoffe seit den 70ern entscheidend verbessert. Bei Lebendimpfstoffen (also abgeschwächten Erregern) werden üblicherweise gar keine Zusatzstoffe verarbeitet. Bei anderen Impfstoffen gibt es Zusatzstoffe, aber in vollkommen unkritischer Dosierung. Wer z.B. eine Pizza mit Thunfisch isst, hat schon 100 mal mehr Quecksilber zu sich genommen, als in einer Dosis Impfstoff in der Verbindung Thiomersal enthalten ist. Nebenbei ist der Konservierungsstoff Thiomersal seit Jahren nicht mehr in Verwendung.

Ebenso hält sich immer noch hartnäckig das Gerücht, dass die MMR-Impfung für Autismus und ADHS verantwortlich sei. Der Autor dieser fragwürdigen Studie wollte aber nur den MMR-Impfstoff in Misskredit bringen, weil er finanzielle Interessen hatte.

Wenn man überlegt, dass die Impfschäden bei Masern in Millionstel gemessen werden, die Todesfälle und bleibenden Schäden durch die Masern hingegen bei bis zu 5 von Tausend liegen (USA), 3 von Tausend (Schweiz) bzw. 1 von Tausend (D), sollte sich jede Diskussion erledigt haben. Es heißt nicht "Kinderkrankheit", weil sie so harmlos wäre, sondern nur deshalb, weil ungeschützte Kinder am häufigsten die Opfer sind. An Masern, Keuchhusten etc. kann man sterben!

Die Impfgegner haben nur deshalb eine Chance, der Darwin'schen Auslese zu trotzen und zu überleben, weil es genügend andere geimpfte Menschen gibt, so dass einfach die Chance, sich anzustecken, extrem gering ist. Die Impfgegner wälzen also das gesamte Impfrisiko von sich selbst ab, wollen aber wie selbstverständlich von der Durchimpfung profitieren. Dazu mag sich jeder selbst ein Urteil bilden.

Update 2015-06-11:
Nach einem Gespräch mit unserem Kinderarzt habe ich überrascht zur Kenntnis genommen, dass tatsächlich bei Kindern ein Zusammenhang besteht zwischen der Anfälligkeit für Asthma und ähnliches, wenn das Kind durch Kaiserschnitt auf die Welt geholt wurde. Tatsächlich nehmen die Kinder beim Durchgang durch den Geburtskanal schon einen Teil der Keimflora der Mutter an, was sich positiv auf die Entwicklung eigener Abwehrkräfte auswirkt.
Nichtsdestotrotz ist natürlich ein Kaiserschnitt nicht zu vermeiden, wenn es während der Geburt zu Komplikationen kommt. Einen "Wunschkaiserschnitt" aus Bequemlichkeit sollte man aber vermeiden.

29.05.2015

Leserbrief zur bejubelten Mindestspeicherfrist

Hurra, unser regionaler Hardliner Rudi Wais hat in der WZ wieder mal einen Kommentar zur Vorratsdatenspeicherung #VDS verbrochen, und wie immer ist er resistent gegen jede Art von Argumenten dagegen. Diesmal wird ja alles viel besser, alle Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts eingehalten, keine Verfolgung von Bagatellen wie Urheberrechtsverletzungen, und Geheimnisträger sind ja auch geschützt. Alles paletti also?

Mitnichten, schrieb ich in einem Leserbrief.

Leserbrief zur Glosse Hr. Wais 28.05.15, "Vorratsdatenspeicherung"

Hr. Wais, Sie wiederholen sich mit Ihren Behauptungen, dass die Vorratsdatenspeicherung bei irgend etwas helfen könnte.
Wirkliche Argumente kann ich Ihrem Kommentar nicht entnehmen, Gegenargumente zu Ihren Positionen wollen Sie nicht wahrnehmen.

Die jetzt "Mindestspeicherfrist" genannte Vorratsdatenspeicherung hat zwar öffentlichkeitswirksam einen Richtervorbehalt, aber der wird durch zahlreiche Ausnahmen in einer "Nebenabrede" ausgehebelt, wie netzpolitik.org aufgedeckt hat. Alles, was der Gesetzgeber jetzt oder in Zukunft als "Bestandsdaten" festlegt, unterliegt eben gerade nicht der richterlichen Prüfung. Insbesondere fällt darunter auch, dass ohne Prüfung die Zuordnung von IP-Adresse zu Anschlussinhaber abgefragt werden darf. Dies ist genau der eine Fall, den Sie mit der neuen Variante als "ausgeschlossen" behaupten.

Die Aufklärungsquoten für die im neuen Gesetz aufgelisteten Katalogstraftaten liegen bereits jetzt über 80 oder gar 90 Prozent. Ich frage mich, wo die Verhältnismäßigkeit liegt, wenn dadurch massiv Grundrechte eingeschränkt werden. Mit der Speicherung werden über jeden von uns Metadaten, Aufenthaltsorte, Bewegungsprofile über einen langen Zeitraum festgehalten - warum? Deutschland wandelt sich von einer Demokratie zu einem Präventionsstaat, in dem erst mal jeder verdächtig ist. Wollen wir das?

Die in jedem Fall vorhandenen Daten umfassen dabei auch Berufsgeheimnisträger wie Rechtsanwälte, Seelsorger, Ärzte usw.! Auch deren Mandanten und Patienten werden natürlich erfasst. Aber sie dürfen "natürlich" nicht verwendet werden. Wer's glaubt ...

Wenn Daten vorhanden sind, wachsen die Begehrlichkeiten, die Nutzung immer mehr auszuweiten. Das sieht man ja an der LKW-Maut, die jetzt flugs um die Datenerfassung für die PKW-Maut ergänzt wird. Dabei wurde im damaligen Mautgesetz klar und deutlich jegliche weitere Nutzung ausgeschlossen. "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern ...".

Ein Untersuchungsausschuss in USA hat festgestellt, dass die Datensammlung des FBI durch den "Patriot Act" genau keine Erfolge bewirkt hat.
Das Max-Planck-Institut für internationales Strafrecht stellte fest, dass die Vorratsdatenspeicherung nichts nutzt.
In Frankreich hat die Vorratsdatenspeicherung die Charlie-Hebdo-Morde nicht verhindert.
Die Vorratsdatenspeicherung in Deutschland von 2008 bis 2010 hat keinerlei messbare Erfolge vorzuweisen.
Die EU-Kommission legt ein Dokument "Beweise für die Notwendigkeit der Vorratsdatenspeicherung" vor und bestätigt gleichzeitig "Das Dokument erhebt nicht den Anspruch, dass die Notwendigkeit bewiesen wurde".
Es ist erschreckend, dass Sie selbst in Ihrer Glosse schon darauf hinweisen, dass das Bundesverfassungsgericht schon wieder eingreifen muss, um diese Fragen zu klären. Die amtierende deutsche Regierung ist offensichtlich nicht in der Lage, handwerklich so zu arbeiten, dass ihre Gesetze verfassungsgemäß sind. Was für ein Armutszeugnis!

Ende 2014 twittert Maas noch: "#VDS lehne ich entschieden ab. Verstößt gegen Recht auf Privatheit.". Drei Monate später kippt er um, die Karriere ist ihm wichtiger als seine Integrität. Leutheuser-Schnarrenberger ist 1995 für ihre Überzeugung noch eingestanden und wegen des Gesetzes zur Wohnraumüberwachung zurückgetreten. Dafür habe ich immer noch größten Respekt. Für Maas nicht mehr.

Die Aufklärung von Verbrechen ist auch heute schon möglich, ohne anlasslos jeden unter Verdacht zu stellen: die Staatsanwaltschaft kann in Eilfällen schon heute quasi auf Zuruf das Kommunikationsverhalten Tatverdächtiger speichern lassen. Die von der Bundesregierung nun geplante unterschiedslose Jedermannspeicherung würde dagegen hochsensible Daten Millionen unverdächtiger und ungefährlicher Bürger dem ständigen Risiko von falschem Verdacht, Datenklau oder Datenmissbrauch aussetzen. Das droht freie Kommunikation zu ersticken. Wenn Menschen nicht mehr ohne Furcht vor Nachteilen durch Anrufe oder im Internet Hilfe suchen können, verhindert dies eine sinnvolle Prävention und kann sogar Leib und Leben von Unbeteiligten gefährden.

Es ist nach wie vor keine gute Idee, anlasslos Daten zu speichern!

28.05.2015

[en] Wyrd sisters - theatre play in Hanau

It's been a while already since I enjoyed this play, because there was a lot of everything else, both private and professional, but I finally wanted to report about another wonderful piece of drama in Hanau, Germany (some kilometres from Frankfurt), before I forget too much of it.

Once a year we can expect a new play from the young Dramateure ensemble. Well, obviously it won't be "new" anymore since the regrettable passing of Sir Terry Pratchett earlier this march, but "new" as in "it's new in our repertoire".

Just as a sidenote the last piece of work by STP will be published late this autumn and it will be the long-expected 5th part of the Tiffany Aching series called "The shepherd's crown".
The Dramateure ensemble

"Wyrd Sisters" resp. "MacBest", as it is titled in german translation, is one of the early works by STP in which he used up dramas and fairy tales from our roundworld. The german title reveals a lot more about the main topic than the english one: obviously it deals with "MacBeth" by Shakespeare, the instigated king's murder, bad conscious afterwards, narrowly rescued king's son and of course the three witches who want to meet again ("next tuesday would be fine" ...). Nevertheless STP adds his very own special flavour to this mixture of threads.

Magrat Garlick, youngest witch
At least equal in quality to their previous plays the actors together with director Jonas Milke do a wonderful performance. In fact I dare say they continually improve, while keeping the same scarce scenery as in previous years. I absolutely love it each time. Since I like footnotes very much after I started playing "Hitchhiker's Guide to the Galaxy" around 1985 on my Apple ][ I especially enjoyed them in the play. Footnotes are characteristic for nearly all of Pratchett's books and they add a very particular piece of fun and pun (sorry, "pune" it is in the books - a play on words). Approaching certain keywords in the play the whole acting froze, one of them picked up a big * sign and a speaker appeared, explaining - quite hilariously - some detail that had just been mentioned but required a little bit more of a definition or sidenote. After the speaker disappearing the frozen time thawed and acting continued ;)

v.r.t.l.: Magrat, Esme, Nanny
As already mentioned the scenery was mostly rather scarce apart from some notable exceptions (see later), but this was not the least negative, it perfectly matched - the actors were always so present as to create the exact impression of the scenery the audience should have. One example for this acting presence was the "play in the play" when the witches and some peasants were watching a play on stage but Esme Weatherwax does not or does not want to recognize that it's only a play. Whenever there's a twist she jumps up and shouts it out to the actors on stage. The other viewers start to think that the witches (easily recognized as such) are part of the play being placed inbetween the audience by intent. Grand!

Timeshift
In comparison to that the scenery becomes overwhelmingly copious when the witches move Lancre into the future by 20 years. They are so impatient that the king's son stands in as a heir and fights the murderers that they employ magic and travel the whole kingdom with their magic brooms to accomplish this time travel, and they have to do this in just one night.
Witches at work


The director did not of course hire a company like ILM or Pixar to make the brooms fly but instead settled on a wallet-friendly implementation by moving the scenery around and the witches' actors only move in slow-motion through the countryside.

Encarcerated





Same is true for the incarceration: a huge steel grid door cannot keep the witches.

DEATH and late king
At the beginning and of course near end of the play we meet DEATH which is a recurring and probably one of the most popular characters on the discworld. He explains facts about his passing to the quite surprised king Verence I. The late king is dressed and rouged completely in white (I admit the verb "rouged" sounds like a pun in itself for this role). The king is playing superbly and during the "showdown" theatre play in the castle even takes control of the living actor's king's role to confront the acting king being a murderer. Both actors - live and late king - speak in unison and this is so great and so creepy!
Evil queen

The queen, being the real evil person in this play, and having instigated the murder in the first place, flees into the forest and makes some unpleasant encounters there which did not like trees being cut ...

Murderous King

The acting king removes himself from life - he thinks that he's dead already and tries to fly from the castle's tower. Reminds me of a funny poem by 50's writer and actor Heinz Erhard, "Ritter Fips und sein anderes Ende" ... (I cannot translate this, sorry!)



Tomjohn
Tomjohn, the real son of the late king Verence I., wants to stay with the actors troupe, and the jester, hinted to maybe be an illegitimate son of the late king, is crowned as Verence II., and we already know from succeeding books as well as from one of the previous plays that he will marry Magrat.
Jester and king


My final conclusion: I enjoyed the play very much as did my daughter, and I can't wait for next year's plans.




Ensemble at encore
There was no particular actor who excelled - they all acted equally fine and performed together perfectly as a team - I loved all of them. I could not name a single favourite when asked. Kudos to all of them!